Der Kölner Dom ist in X Fernsehsendungen zum beliebtesten deutschen Bauwerk gewählt worden. Täglich schwirren tausende Besucher rund um die Kirche, um sie auf ein Foto zu bannen. Nur: irgendwas fehlt meistens: Mal die Spitze, mal das Kirchenschiff, mal steht ein Baum im Weg, ein anderes Mal ein Gebäude.
Das vorab: Wer direkt vor dem Dom-Haupteingang steht, hat im Winter die größte Chance, die Kathedrale komplett aufs Bild zu bekommen. Dann bewegt er sich einfach ein paar Meter nach hinten (zwischen WDR und Köln-Shop). Alles Paletti. Dom auf Bild. Im Frühling und Sommer steht allerdings ein Baum mit dichten Blättern im Weg. Schade.
Klar, mit guten Objektiven, einem Weitwinkel, ist das alles kein Problem. Mit dem Smartphone schon. Kölner empfehlen die Perspektive vom Hyatt-Hotel. Das ist allerdings recht weit entfernt auf der anderen Rheinseite. Wer es ausprobieren will, marschiert hinter dem Dom über die Hohenzollernbrücke, eine Eisenbahnbrücke, über die die Züge in den Hauptbahnhof einfahren. Auf dem Weg bieten sich zahlreiche Stellen, um den Dom aufzunehmen, auch wenn manchmal etwas im Weg steht. Und nur die Rückansicht aufgenommen werden kann.
Eine relativ unbekannte Alternative steht ebenfalls auf der anderen Rheinseite. Das Hochhaus KölnTriangle, über 100 Meter und 29 Etagen hoch. Oben auf dem dem Hochhaus befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man die ganze Stadt überschauen kann. Aber Achtung! Hier herrscht Dieter-Bohlen-Alarm. Hier wurden mehrfach die Castings für Deutschland sucht den Superstar gedreht.
Auch von den beiden Autobrücken, der Deutzer Brücke und der Zoobrücke, bietet sich ein guter Blick auf den Dom. Tja, und wenn man es endlich geschafft hat, sollte man vielleicht auch noch etwas über das berühmteste deutsche Bauwerk wissen. Der Kölner Dom ist mit 157 Metern Höhe die zweithöchste Kirche Deutschlands (nach dem Ulmer Münster). Und: An keinem Gebäude wurde wohl so lange gebaut wie am Dom. Satte 600 Jahre. Die Grundsteinlegung erfolgte 1248, erst 1880 der Dom nach Originalplänen fertiggestellt. Über 70 Bomben zerstörten große Teile der Kirche 1945, nach dem Krieg wurde der Dom zwar wieder aufgebaut, ist seither aber eine Dauerbaustelle, weil ständig etwas erneuert werden muss, zur Zeit ist zum Beispiel der linke Turm (siehe Foto ganz oben) teilweise eingerüstet.
Text/Foto (c) Michael Westerhoff