Es sieht aus wie ein überdimensioniertes Gewächshaus. Im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen wachsen aber keine Pflanzen, sondern junge Unternehmen.
Die Glasfront ist beeindruckend. 300 Meter lang. Wie so vieles im Ruhrgebiet ist der Wissenschaftspark aus der Not heraus geboren. Aus der Not der Kohle- und Stahlkrise der 1980er-Jahre.
Ursprünglich standen auf dem Gelände ein Schacht der 1931 stillgelegten Zeche Rheinelbe (mehr über die Zeche im Artikel über die Rheinelbe-Halde) und ein Stahlwerk, das 1984 auf das Gelände der inzwischen auch geschlossenen Henrichshütte in Hattingen verlagert wurde. Was also anstellen mit dem riesigen Areal?
Weil in Gelsenkirchen ohnehin große Raffinerien wie die von Aral-BP ihren Standort haben, kamen die Verantwortlichen auf die Idee, einen Wissenschaftspark zu gründen, der sich speziell um Forschung und Entwicklung im Energie-Sektor kümmern sollte. Auch deshalb wurde auf dem Dach das damals weltgrößte Solarkraftwerke errichtet.
1995 eröffnete der Park seine Pforten, exakt zehn Jahre, nachdem das alte Guss-Stahlwerk abgerissen worden war. Das „Gewächshaus“ wurde im Eröffnungsjahr u.a. mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet.
Heute setzt der Wissenschaftspark nicht nur auf Energie-Unternehmen. Zahlreiche IT’ler und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft haben in dem Gebäude einen Firmensitz gefunden.
Der Wissenschaftspark ist eine Station unserer Besichtigungstour, die wir für die Stadtbahnlinie 302 von Bochum nach Gelsenkirchen ausgearbeitet haben.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff