29. März 2024

Kölner Hauptbahnhof

Rechteckig, praktisch, unspektakulär – früher waren Bahnhöfe Kathedralen mit Türmchen und ausladenden Hallen. Nach dem Krieg wurden dagegen in erster Linie Zweckbauten hochgezogen. So wie in Köln.

Zeitdruck kann es nicht gewesen sein, warum sich Köln nach dem Krieg kein prächtiges Bahnhofsgebäude leistete. Immerhin dauerte es bis Ende der 50er-Jahre bis der neue Hauptbahnhof überhaupt eröffnet wurde. Der alte war im Krieg zerstört worden. Einzig der Alte Wartesaal, in dem heute ein Club zuhause ist und indem Konzerte stattfinden, ist ein Überbleibsel des stolzen Vorkriegsbahnhofs, der noch eine spektakuläre Eingangshalle und sogar eine Art Kirchturm hatte.

Eine Regionalbahn fährt in den Bahnhof ein
Eine Regionalbahn fährt in den Bahnhof ein

Nach dem Krieg stritten die Kölner lange, wo sie denn den neuen Hauptbahnhof errichten sollten. Auf dem Gelände des alten Bahnhofs, also neben dem Dom, oder auf dem Areal eines Güterbahnhofs, das am heutigen Mediapark lag. Letztendlich setzten sich diejenigen durch, die den alten Standort favorisierten. Aber das dauerte halt. Bis Ende der 50er-Jahre. Dann zogen die Kölner einen Zweckbau hoch. Genauso wie die Dortmunder, Essener oder Bochumer, deren Bahnhöfe in der Funktionalität und im Design dem Kölner durchaus ähneln. Wird heute wie in Berlin ein Stararchitekt für einen Bahnhof eingekauft, waren es damals die Bauingenieure der Bundesbahn, die für den Bau und den Entwurf verantwortlich zeichnete.

Die Hohenzollernbrücke in Köln
Die Hohenzollernbrücke in Köln

Wichtig ist beim Bahnhof ja eigentlich ohnehin nur, was drin steckt bzw. durchfährt. In Köln sind das über 1.200 Züge täglich. Mit 280.000 Passagieren am Tag ist der Hauptbahnhof der fünftgrößte in Deutschland. Nach Hamburg, München, Berlin und Frankfurt am Main. Köln gilt mit 13 IC- bzw. ICE-Linien sowie der HKX-Verbindung nach Hamburg und dem Thalys nach Paris zu den wichtigsten Bahn-Knotenpunkten in der Bundesrepublik.

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Text/Fotos/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff

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