11. Oktober 2024
USA

In 1,5 Meilen um die Welt – Themenressorts in Las Vegas

Das Excalibur

Paris liegt gleich neben Venedig. New York ist nur 1,5 Meilen vom Alten Rom entfernt. Und König Artus wohnt gleich bei den Pyramiden. Wenn er nicht gerade bei Piraten in der Karibik schwimmen ist. So etwas gibt es nur in der Spielerstadt Las Vegas.

Laute Daddelautomaten und dazu das Geräusch von Münzen – innen klingen alle Hotels am Strip in Las Vegas gleich. Eine Ausnahme bildet das „New York, New York“, in dem eine Achterbahn durch den Spielsaal rattert. Was die meisten Hotels aber unterscheidet, ist die Verpackung. Wie der Themen-Wahnsinn begann.

Das Caesars Palace, in dem auch der erste und der dritte Teil von Hangover gedreht wurden, war so etwas wie der Vorreiter. Bereits in den 60er-Jahren entschieden sich die Betreiber zur Eröffnung des ersten echten Themen-Hotels in Las Vegas. Seither können Besucher über Marmor und an dicken fetten Säulen vorbei wandern. Die Shows finden stilecht im Colosseum statt.

Eifelturm in Las Vegas
Eifelturm in Las Vegas

Richtig Fahrt nahmen die Themen-Hotels aber erst in den 90ern auf: Das Excalibur mit seinen Türmchen und der Zugbrücke (siehe Foto oben) war das erste in einer langen Reihe von Hotels, die sich an historischen Ereignissen oder fremden Städten orientierten. Das 1990 eröffnete Hotel wurde nach dem Schwert von König Artus benannt und passend zum Thema gibt es dort regelmäßig Ritterspiele.

Das Luxor mit Sphinx und Pyramiden
Das Luxor mit Sphinx und Pyramiden

1993 läuteten das Treassure Island und das Luxor die nächste Themen-Runde ein. Das Treassure Island ist wegen seiner berühmten Piraten-Show (siehe Bild unten) bekannt. Täglich warten Tausende vor der großen Wasserfläche an der Front des Hotels, um die Sirenen und die Piraten bei ihrer Schlacht zu beobachten.

Piratenshow vor dem Treasure Island
Piratenshow vor dem Treasure Island

Nicht minder spektakulär: Das ebenfalls 1993 eröffnete Luxor. Die Zimmer befinden sich in einer riesigen Pyramide. Am Eingang grüßt eine gigantische Sphinx-Figur Spieler und andere Touristen. Es folgte 1997 das „New York New York“ mit einem Nachbau der New Yorker Skyline inklusive Freiheitsstatue.

Hotel "New York New York"
Hotel „New York New York“

Den Themen-Resorts mussten zunehmend traditionsreiche Hotels wie das in den 50er-Jahren erbaute Sands weichen, auf dessen Gelände das „Paris Las Vegas“ entstand. Die Kopie des Eiffelturms vor dem Hotel ist immerhin mit 165 Metern halb so hoch wie das Pariser Original. Auch die Pariser Oper und der Louvre wurden für den Komplex nachgebaut.

Venetian Hotel am Las Vegas Strip
Venetian Hotel am Las Vegas Strip

Nach spektakulärer ist nur noch das das ebenfalls 1999 eröffnete Venetian. Mit echten Kanälen, auf denen Gondeln fahren, der Rialtobrücke, einem künstlich blauen Himmel und natürlich einem Nachbau des Markusplatzes mitsamt Campanile. Bei einigen Hotels erfolgten Erweiterungsbauten, sodass das Venetian mittlerweile über 7.000 Zimmer verfügt, die große Zeit der Themen-Hotels war damit aber erstmal beendet.

In den 00er-Jahren folgten riesige moderne Hotels, die es in Größe mit denen in Dubai und Abu Dhabi aufnehmen wollten. Ein Beispiel ist das Wynn, das ebenfalls auf historischem Grund gebaut wurde. Ursprünglich stand hier das Desert In, in dem der verschrobene Milliardär, Flugpionier und Filmproduzent Howard Hughes zwei Etagen angemietet hatte, die er aber so gut wie nie verließ.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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