28. März 2024

Kaufhaus GUM in Moskau

Schon zu Sowjet-Zeiten gehörte das Kaufhaus GUM am Roten Platz zu den Pflichtorten für Touristen. Damals war es das Schaufenster des Sozialismus‘. Heute ist das Moskauer Kaufhaus ein Luxustempel, der Touristen wie nach der Wende reich gewordene Russen anlockt.

Kleine Edel-Boutiquen reihen sich aneinander. Von Prada bis Gucci sind hier alle modischen Weltmarken vertreten. Auch Gourmets müssen hier auf keinen Fisch der Welt verzichten. Kaviar gibt’s in rauen Mengen und Dutzenden Sorten. Das GUM ist eine Luxus-Mall. Überdacht, auf drei Etagen, mit zwei Hauptgängen.

Noble Shoppingmall

Heute werden solche Gebäude auf die grüne Wiese gestellt und locken Shopping-Lustige an. Das GUM ist aber schon über 100 Jahre alt. Zu Sowjet-Zeiten war es zeitweise geschlossen, heute brummt das Geschäft wieder.

Kaufhaus GUM
Kaufhaus GUM

Schon im 17. Jahrhunderte blühte das Geschäft um den Roten Platz. Der Bereich um die Basilius-Kathedrale war schon damals das Zentrum der Stadt. Händler siedelten sich erst in provisorischen Hütten, später in festen Bauten an und boten ihre Waren an.  Allerdings waren die meisten Häuser baufällig. Immer wieder stürzten Teile ein, sodass sich die Stadtverwaltung entschloss, ein prächtiges Handeslhaus zu errichten. Das GUM, das 1893 eröffnet wurde. Es folgten wechselhafte Zeiten.

Kaufhaus GUM
Kaufhaus GUM

Die Blütezeit erlebte der kapitalistische Handelstempel bis zur Oktober-Revolution 1917. Ein eigenes Karftwerk im Keller versorgte die Geschäfte und die Dekoration mit 7.000 Glühbirnen mit Strom. Den Kommunisten war die Luxus-Mall jedoch ein Dorn im Auge. Die Verstaatlichung der Läden führte zum Niedergang des Handels. Später wurde es mangels Interesses bzw. Waren sogar geschlossen.

Erst Schließung durch Sowjets, dann Wiedereröffnung

Erst 1953 erfolgte die Wiedereröffnung. Im Herzen der Sowjetunion wollten die Machthaber zeigen, zu welchen Leistungen der Sozialismus in der Lage war. Zwar herrschte im gesamten Sowjetreich Mangelwirtschaft, im GUM dagegen waren die Regale voll. Schließlich war es ein Anziehungspunkt für Touristen. Hier konnte der kommunistische Staat Ausländern zeigen, zu welchen Leistungen Arbeiter und Bauern in der Lage waren. Viele Waren gab es allerdings nur gegen harte Devisen.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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