Vom Brotkorb des Ruhrgebiets zur Feier- und Kulturmeile mit Büros. Der Innenhafen in Duisburg hat einen erstaunlichen Wandel durchgemacht. Weil die Duisburger die wunderbaren alten Lagergebäude und auch die Hafen-Kräne nicht abgerissen haben, ist der Innenhafen heute eins der schönsten Ausflugsziele im Ruhrgebiet.
Vom Vapiano bis zum Mongos haben heute zahlreiche Restaurants und Kneipen im Innenhafen eröffnet. Aus den Biergärten hat man einen tollen Blick auf die alten Backstein-Lagerhallen. Am Ufer lässt es sich bei schönem Wetter gut flanieren. Bei Regen lädt die Küppersmühle zu einem Besuch ein.
Eröffnet wurde der Hafen 1893. Zuerst siedelten sich Betriebe an, die den Bergbau mit Holz versorgten, danach folgten zahlreiche Getreidemühlen, deshalb wurde er lange Zeit als „Brotkorb des Ruhrgebiets“ bezeichnet. Zu dieser Zeit war das Gelände der größte Getreideumschlagplatz Westdeutschlands. In den 60er-Jahren begann der Niedergang der Mühlen und das Hafengelände verfiel.
Erst 1990 entstand der Plan, den Innenhafen zu erhalten und zu einem attraktiven Freizeitgelände umzugestalten. In der 1908 erbauten und 1972 stillgelegten Küppersmühle ist heute ein Museum für moderne Kunst zuhause, das unter anderem Werke von Gerhard Richter und Jörg Immendorf zeigt. In die benachbarte Werhahnmühle von 1896 ist 2013 das Explorado-Kindermuseum eingezogen. Von der Mitmag-Küche bis zur Wasserlandschaft können Kinder hier an 100 verschiedenen Stationen Spaß haben. Eltern vielleicht weniger, denn der Eintritt kostet 16,50 Euro pro Person.
Am Rande des Innenhafen sind die teuersten Wohnungen Duisburgs entstanden (siehe Foto oben), die teilweise an Grachten liegen. Wer in Duisburg etwas auf sich hält, zieht in den Innenhafen. Im Zuge des Projekts „Wohnen am Wasser“ wurden 450 Wohnungen gebaut, insgesamt sind 700 geplant.
Hafen Duisburg im Colorfulcities-Video:
Der Innenhafen in Duisburg sollte auch den Arbeitsmarkt in Duisburg ankurbeln. Lange Zeit ist das gelungen, allerdings mussten zuletzt auch Rückschläge verkraftet werden, zum Beispiel der Wegzug der Alltours-Hauptverwaltung von Duisburg nach Düsseldorf. Rund um die Marina hat sich Hitachi mit seinem Deutschland-Sitz und der WDR mit seinem Duisburger Studio angesiedelt. Mehr dazu im zweiten Teil über den Duisburger Innenhafen.
Text/Fotos/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff