Krümelmonster verprügelt Kleinkind. Tatsächlich passiert. Am Times Square in New York. Nachts faszinieren die schrill-bunten Neon-Reklamen am Times Square, tagsüber werden bettelnde Krümelmonster, Elmos oder Minnie Mäuse zu einem immer größeren Ärgernis.
Ein Dutzend Elmos, vier Krümelmonster, dazu noch jede Menge Donalds, Super-Marios und Spider-Männer. Der Times Square wird zunehmend von Menschen in Comic-Kostümen bevölkert. Für jedes Foto wird ein Dollar Trinkgeld fällig. Oder es gibt Haue. So wie vom Krümelmonster. Das nahm sich im April 2013 ein zweijähriges Kind vor, weil die Eltern offenbar nicht für das Foto bezahlen wollten.
Die Comic-Figuren haben dem nackten Cowboy mit seiner Gitarre am Times Square klar den Rang abgelaufen. Ein Geschäft, das sich lohnt. An guten Tagen kommen gut und gerne 300 Dollar zusammen, berichtet ein Elmo. An schlechten immerhin 100. Fürs Rumstehen in einem Fell-Kostüm nicht der schlechteste Lohn. Und vielleicht auch mal ein guter Tipp für alle, die bei uns nicht wissen wie sie über die Runden kommen sollen. Im Maus-Kostüm vor den Kölner Dom, als Shaun, das Schaf, auf die Cranger Kirmes oder als Biene Maja vor die Schalke-Arena. Naja, das könnte etwas gefährlich werden.
Zurück zum Krümelmonster vom Times Square. Die Polizei verhaftete es wegen aggressiven Bettelnd. Nicht der erste Vorfall dieser Art. Einmal hat ein Super-Mario ein Frau befummelt, ein anderes Mal ein Elmo antisemitische Reden gehalten. Stadtverwaltung und Polizei würden die Kostüm-Bettler gerne vertreiben. Ihnen sind aber die Hände gebunden. Verkleidet über den Times Square zu laufen, gilt als freie Meinungsäußerung.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff