Westfalia Herne gehört zu den erfolgreichsten Clubs der Vor-Bundesliga-Zeit. Nur knapp verpasste der Verein den Sprung in die erste Liga. Nationaltorwart Hans Tilkowski, Film-Regisseur Sönke Wortmann und der spätere Bundesliga-Trainer Werner Lorant gehören zu den prominentesten Spielern des Vereins.
Westfalia Herne unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von den langjährigen Konkurrenten Borussia Dortmund und Schalke 04: Der Club wurde 1904 von vermögenden Bürgern der Stadt gegründet, ist also kein klassischer Arbeiterverein. Das war zu jener Zeit der Lokalrivale SV Sodingen. Zu den größten Erfolgen gehört der Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft 1958/59.
Um Haaresbreite verpasste der Verein die Teilnahme an der Fußball-Bundesliga 1963. Da nur fünf Clubs aus dem Westen teilnehmen durften, verpasste Herne als 8. der Zwölfjahreswertung, nach der die Teilnehmer bestimmt wurden, die Qualifikation. Bis Ende der 70er-Jahre spielte Westfalia in der Zweiten Liga Nord.
Das Stadion am Schloss Strünkede wurde 1910 erbaut und zweimal renoviert bzw. erweitert. Einstmals fanden hier 35.000 Zuschauer Platz, heute sind es 23.000. Es gehört zu den wenigen Fußballstadien, die noch über eine Laufbahn für Leichtathleten verfügt. Allerdings hat es seine besten Zeiten wohl hinter sich: Seit der letzten Renovierung 1976 wurde nur noch das Nözigste an der Anlage getan. Trotzdem ist die Arena nach wie vor beeindruckend und gilt unter Fußball-Fans als eins der schönsten deutschen Stadien.
An einen der berühmtesten Spieler des Vereins erinnert heute die Vereinskneipe „Tilkowski“, 2012 direkt neben dem Stadion von Torwart-Legende Hans Tilkowski persönlich eröffnet wurde. Westfalia Herne spielt heute nur noch in der fünften Spielklasse, in der Oberliga Westfalen.
Text/Fotos/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff