Wer an Dortmund und Sport denkt, dem kommt automatisch Borussia Dortmund in den Sinn. Ein anderes Spitzenteam führt eher ein Schattendasein: Der Deutschland-Achter, der regelmäßig bei Olympischen Spielen und Welt- und Europameisterschaften Gold abräumt.
Das Paradeboot ist beim Ruderclub Hansa direkt am Dortmund-Ems-Kanal zuhause. Ein paar Meter entfernt vom Dortmunder Hafen. So teilen sich die Boote die Trainingsstrecke regelmäßig mit Kohle-, Container- und Ausflugsschiffen.
Den Grundstein für die Legende „Deutschland-Achter“ legte die Mannschaft, die 1960 bei den Olympischen Spielen antrat, und erstmals Gold für Deutschland holte. Es folgten zahlreiche weitere Siege bei Welt- und Europameisterschaften und drei weitere Gold-Medaillen 1968 in Mexiko, 1988 in Seoul und zuletzt 2012 bei den Spielen in London. Seit 1986 trainiert Ralf Holtmeyer das Team. Mit einer unglaublichen Bilanz. Er errang mit seinen Ruderern drei Olympia-Siege und neun Weltmeistertitel.
Der Deutschland-Achter ist beim Ruderclub Hansa im Ruderleistungszentrum zuhause. Nach zahlreichen Erfolgen in den 70er-Jahren erhielt Dortmund den Zuschlag für den olympischen Stützpunkten und bald auch für das Vorzeigeboot des deutschen Ruderverbandes. Neben den Leistungssportlern rudern in dem bereits 1898 gegründeten Verein hier auch Freizeitsportler.
Bei den Europa- und Weltmeisterschaften 2014 will der Achter den Grundstein für einen weiteren Olympiasieg 2014 in Rio de Janeiro legen. Holtmeyer testet deshalb drei junge Neulinge, die bei Olympia im Boot sitzen könnten.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff