20. April 2024

Gehry Bauten in Düsseldorf

Ob Kölner Dom, Brandenburger Tor oder Münchner Frauenkirche – Wahrzeichen haben meistens schon einige Jahre auf dem Buckel. Nicht so die wohl in Düsseldorf meist fotografierten Gebäude: Die drei Häuser von Star-Architekt Frank Gehry.

Formen auflösen, Ebenen kippen, mit Traditionen brechen – Frank Gehrys Hochhäuser am Zollhof in Düsseldorf sind ein Beispiel für eine Architektur-Richtung, die er mitbegründet hat: Den Dekonstruktivismus. Und so pilgenr Jahr für Jahr nicht nur Touristen, sondern auch Architekturstudenten in den Medienhafen in Düsseldorf.

Gehry-Bauten mit Fernsehturm
Gehry-Bauten mit Fernsehturm (von der Rheinseite)

1999 bekam Gehry den Auftrag für die schiefen Häuser in Düsseldorfs neuem Medienhafen. Die Stadt wollte den Aufbrauch in ein neues wirtschaftliches Zeitalter auch architektonisch unterstreichen. Der gebürtige Kanadier Gehry hatte zuvor schon einige dieser „schiefen Häuser“ erbaut. Unter anderem das Jüdische Museum in Berlin und das Guggenheim-Museum in Bilbao. Gehry selber eröffnete Ende der 60er-Jahre ein Architektur-Büro in Los Angeles, baute zuerst ganz konventionelle Häuser, dachte dann aber mehr über Formen nach und entwickelte seine eigene architektonische Handschrift.

Ein Düsseldorfer Werbekaufmann machte Gehry das Projekt mit der direkten Lage am Rhein schmackhaft. Gehry hatte zuvor schon mehrere Gebäude in Deutschland errichtet (u.a. in Weil am Rhein und Bad Oyenhausen) und ließ sich von den Plänen begeistern. Beim Bau stießen die Ingenieure, die die Pläne umzusetzen hatten, mehrfach an ihre Grenzen. Für schräge und geschwungene Bauten gab es keine festen Raster und Vorbilder, an denen sie sich hätten orientieren können, sodass immer neue Lösungen gfefragt waren.

Gehry-Bauten vom Zollhof aus gesehen
Gehry-Bauten vom Zollhof aus gesehen

Dwen medienhafen hatten die Düsseldorfer schon in den 70er-Jahren geplant, Anfang der 90er begann das projekt Formen anzunehmen. Die Düsseldorfer wollten wirtschaftlich auf zu neuen Ufern. Auch wenn der Traum von der Medienstadt inzwischen geplatzt ist, hat Gehry im Hafen ein Symbol für die damalige Aufbruchstimmung der wohl reichsten Stadt in Nordrhein-Westfalen geschaffen.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

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