14. Dezember 2024

Jardin und Palais du Luxembourg in Paris

Der Jardin du Luxembourg ist eine herrliche grüne Oase mitten in der Großstadt Paris. Einn herrlich altmodischer Ort, an dem Kinder noch spielen wie vor 100 Jahren.

Kleine Jungen laufen mit einem Holzstöckchen rund um einen Brunnen. „Was tun die da?“, fragt sich der neugierige Besucher. Mit den Stöcken stupsen sie Mini-Segelboote an. Die haben keinen Motor, keine Fernbedienung, sind trotzdem auch bei den Kindern des 21. jahrhunderts beliebt.

Die Boote tragen die Farben und Beschriftungen fremder Länder, natürlich gibt es auch ein deutsches Boot. Gegen eine Gebühr können Eltern die Boote an einem Stand am Brunnen leihen. Sie bewegen sich über das Wasser dank Wind und Wellen im Brunnen. Und wenn das Boot mal nicht fahren will, kommt der Stock zum Einsatz.

Blick in den Garten
Blick in den Garten

Der Park wurde 1611 von Maria de Medici in Auftrag gegeben, schon damals muss er zumindest zeitweise für die Öffentlichkeit geöffnet gewesen wie historische Dokumente belegen. Allerdings lag der Jardin du Luxembourg damals noch am Stadtrand, heute stehen rundherum Häuser. Der park liegt am Rand des Bezirks St. Germain in der Nähe des Panthéons.

Viele Franzosen kommen am Wochenende oder in der Mittagspause in den Park, indem es auch ein nettes Café, viele Stühle und Bänke und natürlich schöne Pflanzen und Bäume gibt. Auch Tennis, Basketball und Schach kann auf den Außenanlagen gespielt werden. Die Tennisplätze sind für jeden zugänglich.

Das „Palais du Luxembourg“ am Rande des Parks könnte sicherlich einige spannende Geschichten erzählen, wenn es reden könnte. Maria de Medici baute das Schloss als ihren „Witwensitz“, später ließ König Ludwig XIV. hier seine unehelichen Kinder erziehen. Seit 1800 gehört das Gebäude dem Staat.

Heute hat hier der Senat der Republik seinen Sitz. Es ist neben der Nationalversammlung die zweite Kammer der französischen Demokratie. Weil der Präsident eine besonders starke Stellung in der französischen Verfassung hat und auch die Nationalversammlung mehr rechte hat, ist die Macht der Senatoren eher begrenzt. Sie müssen zwar angehört, können aber jederzeit von der Nationalversammlung überstimmt werden.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff

Kommentar verfassen