Ein Besuch in Vietnam hat im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern einen entscheidenden Vorteil: Sie können alle Straßennamen lesen, weil es in Vietnam keine Schriftzeichen gibt.
Ursprünglich haben die Vietnamesen chinesisch geschrieben, daraus entwickelte sich ab dem 13. Jahrhundert eine eigene vietnamesische Schrift mit Zeichen wie in anderen asiatischen Ländern. Im 17. Jahrhundert machten sich portugiesische Entdecker erstmals daran, die Schrift in lateinische Buchstaben zu übertragen.
Perfektioniert hat das bis 1640 der französische Theologe und Missionar Alexandre de Rhodes, der das vietnamesische Alphabet erforschte und es nach dessen Entschlüsselung in lateinische Buchstaben übertrug. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Nationen hielt Vietnam an der lateinischen Schrift der Kolonialherren und Missionare fest. Wohl auch weil über die Jahrhunderte viel Wissen über die ursprüngliche Schrift verloren ging.
Text/Foto (c) Michael Westerhoff