Bei uns ist die Produktion des legendären VW Bulli bereits Ende der 1970er-Jahre eingestellt worden. Mittlerweile ist er fast komplett aus dem Straßenbild verschwunden. In Brasilien gehört er noch immer zu den beliebtesten Autos.
Der Bulli, in Brasilien heißt er im Volksmund „Kombi“, ist noch heute der beliebteste Transporter. Hunderttausende fahren über die Straßen des südamerikanischen Landes. Der erste VW Bus rollte 1950 vom Band der Volkswagen-Fabrik in Wolfsburg. Angeblich hatte ein niederländischer Geschäftsmann die Wolfsburger auf die Idee für das Transport-Fahrzeug gebracht. Insgesamt 17 Jahre wurde der T1, so der offizielle Name, produziert. 1967 kam dann der Nachfolger, der T2, auf den Markt, der in Deutschland bis 1979 produziert wurde.
Anders in Brasilien. Da ging die Produktion des T2 weiter. Und zwar bis 2014. Der Bulli ist damit das am längsten produzierte Auto der Geschichte. Allein in Brasilien wurde der Wagen 56 Jahre lang gebaut. 2014 legte VW eine letzte Serie auf. Mit Airbag und USB-Anschluss. Dann machte auch VW do Brazil Schluss mit der Produktion des Kult-Autos. Für die „Last Edition“ mit 1200 Exemplaren gab es über 35.000 Kauf-Anfragen.
VW würde den Wagen wohl heute noch produzieren, hätte Brasilien nicht die Richtlinien für die Zulassung verändert. Seit 2014 ist in Brasilien wie in Deutschland schon seit 2004 ein ABS-System Pflicht. Das lässt sich in den alten Wagen aber nicht einbauen, sodass die Produktion stillgelegt werden musste.
Deutsche Bulli-Fans können den Wagen natürlich nach Deutschland importieren, allerdings wird er bei uns wegen des fehlenden ABS und zu hoher Abgaswerte nicht zugelassen. Dem ein oder anderen soll es trotzdem gelungen sein, das Kult-Auto bei uns auf die Straße zu bringen. Großbritannien soll nicht so streng mit der Zulassung sein. Gelingt es, den Wagen dort zuzulassen, kann er problemlos nach Deutschland reimpostiert werden. Allerdings wird der Fahrer wegen fehlender Abgas-Plakette wohl in keiner deutschen Innenstadt fahren können.
Brasilien im Colorfulcities-Video
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff