Wo der Amazonas entsteht, ist eine Frage der Staatsbürgerschaft. Peruaner würden in den Anden sagen, Brasilianer in Manaus. Hier die brasilianische Variante der Geschichte.
Es ist unübersehbar. Links fließt bräunliches Wasser, rechts klares. Bei Manaus fließt der dunkle Rio Negro in den klaren Rio Solimoes. Daraus entsteht der Amazonas. Sagen die Brasilianer. Bei den Peruanern und den Geografen trägt der Fluss bereits in den Anden den Namen Amazonas.
Zwei Flüsse fließen parallel in einem Flussbett
Wie der Fluss nun heißt, ist auch irgendwie unerheblich. Es soll um das Schauspiel gehen, wenn Amazonas und Rio Negro sich vereinigen. 30 Kilometer fließen die beiden Flüsse nämlich parallel. In einem Flussbett. Schiedlich friedlich nebeneinander, ohne dass sich das Wasser der beiden Flüsse vermischt.
Dass sich die beiden Gewässer nicht sofort mischen und Besucher einen braunen und einen klaren Fluss nebeneinander sehen können, hat mehrere Gründe: Die Fließgeschwindigkeit, die Temperatur und der Salzgehalt. Bereits vor dem Zusammenfluss sind beide Gewässer mehrere Kilometer breit. Zusammen bilden sie einen Fluss, der über weite Teile fünf bis sechs Kilometer breit sind. An vielen Stellen kann man das gegenüberliegende Ufer nicht erkennen.
Der Amazonas im Colorfulcities-Video:
Wer will, kann mit einem Boot an der Naht entlang fahren. Immer sichtbar die braune Hälfte und die klare Hälfte. Boote starten in Manaus. Sie halten mitten auf dem Fluß, halb auf dunklem, halb auf hellem Wasser. Touren auf dem Amazonas können Sie hier online buchen.
Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff