19. April 2024

Das Sanaa-Haus an der Zeche Zollverein

Ein Haus sticht an der Zeche Zollverein in Essen heraus. Der Sanaa-Würfel. Das einzige Gebäude, das nicht in rotem Backstein gebaut ist.

Rechteckig – aber auch praktisch und gut? Zu der Frage kommen wir etwas später. Vorher kurz die Fakten. Das 34 Meter hohe Sanaa-Gebäude wurde 2004 errichtet, gehört zur Folkwang-Hochschule und wird als Event-Location genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich ein großes Auditorium für 180 Zuhörer sowie ein großer Saal, in dem Events und Empfänge ausgerichtet werden können.

Besondere Anordnung der Fenster

Das Besondere: Die unregelmäßige Anordnung der 134 Fenster. Sie sind nach Funktionalität gebaut. Also dort, wo im Gebäude Licht gebraucht wird. Von innen (siehe Foto unten) können Besucher des Hauses auf die umliegenden Industriebauten wie die Zeche Zollverein schauen.

Blick aus dem 4. Stock auf die Zeche Zollverein

Innen haben die Architekten vollkommen auf eine Verkleidung der Wände verzichtet. Die Räume bestehen aus reinem Waschbeton. Auch Jahre nach der Eröffnung riecht es so noch stark nach Beton. Zur Frage, ob das jetzt alles „praktisch und gut“ ist: Die kann man mit einem deutlichen „nein“ beantworten. Die Akustik auf der Erdgeschoss-Ebene ist eine Katastrophe. Alles ist laut und hallig, Unterhaltungen sind sehr anstrengend. Nicht unbedingt ein Vorteil für Events, bei denen es darum geht, dass sich Menschen mietender unterhalten, um Projekte zu besprechen.

Schlechte Akustik und Raumaufteilung

Der Name leitet sich vom Sanaa-Archtiketurbüro in Tokio ab, das den Kubus entworfen hat. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass die Betriebskosten in diesem angeblichen Niedrigenergiehaus extrem hoch sind, deshalb rechnet sich eine Nutzung eigentlich nicht. Weil die Akustik so miserabel ist und einige Räume auch viel zu klein, scheiterten auch Pläne, den Kubus für Seminare zu nutzen.

Das Sanaa-Gebäude

Schön, aber nutzlos

Das Fazit fällt also eindeutig aus. Schön, aber leider komplett nutzlos. Sie finden das Sanaa-Gebäude 200 Meter rechts vom Eingang zur Zeche Zollverein in Essen.

Text/Fotos (c) Michael Westerhoff#

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