Der Algonquin Provincial Park ist der Nationalpark, der besonders nah an der Zivilisation in Kanadas Osten liegt. Von daher ist er auch bei deutschsprachigen Urlaubern sehr beliebt.
2.500 Seen, sehr viele Elche und unendlich viele Bäume. Im Algonquin Nationalpark gibt es Natur pur. Die können Sie auf dem Kanu, auf den Wanderwegen, aber auch vom Auto aus genießen. Der Highway 60 führt quer durch das Gebiet. Wer nur fahren möchte, kann Gas geben. Wer anhalten will, sollte vorher einen Stopp an einem der Eingänge machen. Denn der Park kostet für alle, die etwas sehen möchten, Eintritt.
Circa 3.000 Elche, mehrere tausend Schwarzbären und Wölfe sowie 30.000 Biber leben im Nationalpark. Die Elche sind am besten in den Sommermonaten zu sehen. Dann lecken sie Salz, das vom Streuen der Straßen übrig geblieben ist, aus den Straßengräben.
Die bunten Farben der Wälder sind dagegen im Herbst, im Indian Summer, zu sehen. Reisende müssen sich also wohl oder übel zwischen buntem Herbstlaub und Elchen entscheiden. Als ich im Herbst da war, habe ich jedenfalls keinen Elch entdecken können. Mal abgesehen von den beiden ausgestopften im kleinen Museum am Osteingang des Parks.
Ende des 19. Jahrhunderts wäre der Park bald verschwunden gewesen. Holzfäller sägten einen Baum nach dem nächsten für die boomende Industrie. Gleichzeitig fingen Trapper jede Menge Tiere, um die Felle zu verkaufen. Erst auf Intervention der kanadischen Regierung konnte die Abholzung gestoppt werden.
An die große Zeit der Holzfäller erinnert das Freilichtmuseum Logging Museum am Osteingang. Hier können Sie eine kleine Runde durch den Wald gehen und sehen wie die Holzfäller damals in zugigen Hütten lebten, die Bäume mit Muskelkraft und Pferden fällten und wie die Bäume dann per Boot verschifft wurden.
Der Park ist bei Kanufahrern wegen der vielen Seen sehr beliebt. Es gibt auch mehrere Wanderwege durch den Wald. Im Nationalpark gibt es mehrere Campingplätze, aber nur wenige Hotels und Motels, deshalb ist das kleine Huntsville, 35 Kilometer vom West-Eingang entfernt, ein guter Ausgangspunkt für Touren durch den Algonquin Provincial Park.
Tipps für eine Rundreise durch Kanada
Ihr könnt euch wie ich alles allein zusammenstellen. Das ist mächtig Arbeit und kostet Zeit. Wer die nicht hat, kann auch eine Mietwagenrundreise buchen (Hotels und Auto sind dann vorgemacht). Angebote gibt es zum Beispiel bei DerTour. DerTour hat neben Auto-Reisen auch Zugreisen und organisierte Bustouren durch Kanadas Osten und die Provinz Ontario im Programm. In Kanada bietet sich natürlich auch eine Rundreise mit dem Camper/Wohnmobil an. Berge & Meer hat hier einige interessante Angebote.
Wohnmobile mieten: Wer ein Wohnmobil mieten möchte, kann das bei einem bundesweiten Anbieter wie Freeway Camper oder einem örtlichen Händler machen. Alternativ gibt es auch Internetseiten wie Paul Camper und Campanda, die Wohnmobile von privat an privat vermitteln. Die Seiten funktionieren ähnlich wie Ferienhaus-Portale und vermitteln den Wagen lediglich. Wer weltweit, also auch in Griechenland, ein Wohnmobil sucht, kann das zum Beispiel bei TUI Camper mieten. Der Vermieter bietet Wohnmobile in Europa, Afrika, Australien und Nord- und Südamerika an.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff