14. Dezember 2024

Die Markthallen in Riga

Die Fisch-Halle

„Der Bauch von Riga“, heißt der Zentralmarkt im Volksmund. Die Markthallen sind gigantisch, drumherum findet eine Art Flohmarkt statt.

Sie waren einmal die größten und modernsten Markthallen der Welt. Vielleicht sind sie bis heute sogar die größten. So einen gigantischen Markt habe ich jedenfalls bisher selten gesehen. Fünf riesige Hallen, drumherum noch jede Menge Marktstände. Täglich von 7 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Markthallen sehen wie Hangar aus

Von der Form erinnern die Hallen an Flugzeug-Hangar. Das kommt nicht von ungefähr. Ursprünglich wurden in zwei der fünf Hallen nämlich deutsche Zeppeline gebaut. Als Lettland nach dem ersten Weltkrieg unabhängig wurde, bauten die Letten die Hangar ab und stellten sie in der Nähe des Hauptbahnhofs wieder auf. Es dauerte allerdings bis 1930 bis der Markt endgültig eröffnet wurde.

Blick vom Hochhaus der Wissenschaftsakademie auf die Markthallen (links im Bild)

In der Zeit der Sowjetunion ließ sich hier gut die Versorgungslage überprüfen. Zeitweise gab es kaum Waren. Das Sowjetreich haben die Hallen gut überstanden, nach der Unabhängigkeit Lettlands begann der Handel wieder schwunghaft zu werden. Trotz der Konkurrenz durch Supermärkte ist die Auswahl ach wie vor riesig.

Heute sind die Hallen nach Warengruppen unterteilt. Also eine riesige Halle für Fisch, eine für Fleisch, eine für Obst und Gemüse. Nach einem Bummel durch die Hallen kann man sich auf dem Zentralmarkt auch gleich stärken. In einer Halle stehen kleine Bistros mit großer Speisenauswahl.

An kleinen Ständen können Sie essen

In den Markthallen finden Sie zahlreiche lettische Spezialitäten. Hanfbutter, Marmelade aus heimischen Beeren, lettische leicht gesalzene Gurken, Sauerkraut, Schwarzbrot, Honig, lettischen Käse und Kwass, ein gegorenes alkoholfreies Getränk. Wer eine Kleinigkeit als Geschenk mit nachhause nehmen möchte, wird hier garantiert fündig.

Riga und die Markthallen im Colorfulcities-Video

Rund um die Hallen finden Sie kleinere Marktstände. Einige mit Obst und Gemüse. Die meisten Händler verkaufen hier aber von Schuhen bis zu russischer Unterhaltungselektronik alles, was man sich so vorstellen kann. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Speicherstadt und das sowjetische Hochhaus.

Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff

Kommentar verfassen