Alt und neu – ganz nah beieinander. Auf der einen Seite die herrlichen alten Gebäude am „The Bund“, der Uferpromenade. Auf der anderen die imposante Skyline.
Der Bund ist das erste, das die meisten Shanghai-Touristen ansteuern. Hier gibt es wunderbare alte Gebäude wie das der HSBC-Bank (Bild oben) und den Blick auf die Skyline des neuen Shanghai (Bild unten). Auf der 2,6 Kilometer langen Uferpromenade lässt sich herrlich an alten Gebäuden vorbei bummeln. Immer mit dem Blick auf die Altbauten.
Diese Gebäude entstanden zwischen 1890 und 1930. Briten, Franzosen, Deutsche und Japaner hatten sich ihre Gebiete in der Hafenstadt Shanghai untereinander aufgeteilt. Der Bund gehört zu den Briten, deshalb stehen hier auch viele Häuser britischer Unternehmens wie eben der HSBC-Bank, die Shanghai auch im Namen trägt: HSBC heißt „Hongkong Shanghai Bank Corporation“.
Der Bund mit seiner Pracht zeigt, dass Shanghai Anfang des 20. Jahrhunderts eine reiche Hafenstadt war. Von hier wurde der Handel zwischen China und Europa koordiniert. Mit dem Erstarken der USA also neue Macht, bekamen auch sie ihr Stückchen von Shanghai. Nach der Machtübernahme der Nazis flohen viele Deutsche in die damals schon sehr weltoffene Metropole.
Heute sitzen in den alten Kolonialgebäuden chinesische Finanzunternehmen. Von daher hat sich das Viertel diese Tradition bewahrt. Schon zur Zeit der Kolonialmächte schlug hier das Herz des Finanzzentrums Shanghai. Das ist bis heute so. Nur dass heute hier eben chinesische Banken ihre Geschäfte machen. Wann welches Gebäude von wem erbaut wurde, können Sie an Schildern an den Häusern ablesen.
Das Wort „The Bund“ stammt übrigens aus dem Indischen und bedeutet so wie viel wie Kai oder auch Böschung. Eine Anspielung auf die Befestigung und die Kais am Fluss. Im chinesischen heißt das Viertel übrigens „Waitan“. Also nicht wundern, wenn Waitan statt Bund ausgeschildert ist.
Ein Ausflug lohnt sich nicht nur tagsüber. Auch abends haben Sie von hier einen wunderbaren Blick auf die beleuchtete Skyline Shanghais. Sie können mit einer kleinen Fähre auch ins Hochhaus-Viertel übersetzen. Die Fahrt kostet nur ein paar Cent.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff