Was ein beeindruckender Berg! Der Cotopaxi ist der höchste noch aktive Vulkan Ecuadors. Der Nationalpark eignet sich für Wanderer und Bergsteiger.
Gut, dass in Ecuador niemanden interessiert, wenn man auf der Autobahn aus dem Auto aussteigt. Von der Panamericana aus zeigt sich der mächtige Berg in vollem Glanz. Also mal schnell anhalten und ein Foto machen. Wer weiß, ob er morgen wolkenverhangen ist…
Am nächsten Morgen geht es für mich rauf auf über 4.000 Meter Höhe. In den Nationalpark Cotopaxi. Dorthin, wo schon Alexander von Humboldt war. Vorbei geht es an Geröllwüsten. Ein untrügliches Zeichen: Es kann noch nicht so lange her sein, dass der Vulkan ausgebrochen ist. Über 50 Ausbrüche gab es in den letzten 300 Jahren. Aschewolken und Eruptionen zuletzt 2015, der letzte größerer Ausbruch fand 1975 statt.
Koka-Tee gegen Höhenkrankheit
Auf gut 3.800 Metern mache ich zum ersten Mal Station. Hier ist eine kleine Hütte, die Koka-Tee ausschenkt. In Ecuador ist der Tee aus Koka-Blättern zwar nur halblegal, aber hier in der Höhe nutzt er richtig. Also drücken die Behörden beide Augen zu. Koka hilft gegen Höhenkrankheit und Atemnot. Also besser rein mit dem Becherchen bevor es weiter hochgeht.
Auf einem Plateau auf über 4.000 Metern Höhe gibt es schöne Wanderwege. Vorbei geht es an Eidechsen, bunten Blumen und einem See. Den Cotopaxi immer im Blick. Etwas langsamer zu gehen, schadet aufgrund der dünnen Luft nicht. Aber ich habe mich dank Koka-Tee schnell akklimatisiert.
Alexander von Humboldt wollte Vulkan besteigen
In meiner Gruppe befindet sich ein Österreicher, dem es in den Fingern juckt. Einmal rauf auf den stolzen Berg! Alexander von Humboldt hat die Besteigung schon probiert, ist aber gescheitert. Damals gab es aber auch noch keine Hütte und keine Versorgung am Fuße des Vulkans. Heute ist es eher eine leichte Strecke. Nur die Höhenluft macht zu Schaffen.
1872 gelang dem deutschen Geologen Wilhelm Reiß als erstem die Besteigung. Heutzutage gibt es täglich Touren mit ecuadorianischen Führern. Mit dem Auto oder Bus gehts auf 4.600 Meter Höhe, in der Hütte auf 4.800 Metern können sich Bergsteiger präparieren und übernachten. Am frühen Morgen geht es dann rauf auf 5.897 Meter. Der Aufstieg dauert je nach Übung zwischen sechs und acht Stunden.
Cotopaxi zu Fuß, mit Pferd oder Mountain-Bike
Sie können den Cotopaxi-Nationalpark auf verschiedene Arten besichtigen: Einfach rauf mit dem Auto, Eintritt können Sie am Eingang des Nationalparks bezahlen. Es gibt aber auch geführte Reit-Touren, Trekking-Touren und Radtouren mit dem Mountain-Bike (für mehr Infos und Online-Tickets bitte den Link anklicken).
Der Cotopaxi und Ecuador im Colorfulcities-Video:
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff