Sie sind das Markenzeichen von Curaçao: Die bunten Häuser der Handelskade in Willemstad. Aber warum sind sie eigentlich so bunt?
Es ist vielleicht das am meisten fotografierte Motiv in der Karibik: Die bunten Häuser von Curaçao, genauer gesagt die Handelskade (deutsch: Handelskai) in der Hauptstadt Willemstad. Die UNESCO hat sie als Weltkulturerbe eingetragen. Ursprünglich waren sie aber gar nicht bunt. Doch dazu etwas später.
Bereits im 17. Jahrhundert war Willemstad einer der wichtigsten Häfen in der Karibik. Hier wurde unter anderem der Sklavenhandel für Amerika abgewickelt, aber es gab natürlich auch ganz normalen Handel mit Rohstoffen, beherrscht von niederländischen Kaufleute, Ihren Reichtum zeigten sie mit den schönen Handelshäusern, die ab 1707 entstanden, direkt am Hafenkai.
Heute sind in den Häusern Restaurants, Souveniorgeschäfte und Cafés zuhause. Im rosa Haus befindet sich beispielsweise der Verkauf des Blue-Curacao-Herstellers Señior, der hier verschiedene Sorten des Likörs verkauft. Im gelben – ganz am. Anfang der Häuserzeile – ist das Stammhaus der Penha-Parfümerie, die auf vielen Karibik-Inseln Filialen betreibt (Foto ganz oben).
Doch warum sind die Häuser (und die meisten anderen ins Willemstad auch) so herrlich knallbunt? Das geht auf den Gouverneur Albert Kikkert (1761 – 1819) zurück. Der ordnete um 1815 an, die Häuser farbenfroher zu gestalten und bunt anzumalen. Wie sich erst nach seinem Tod herausstellte: Kikkert war an der einzigen Farbenfabrik der Insel beteiligt, machte also ein gutes Geschäft. Hinterließ aber auch ein Denkmal, das weltweit bekannt ist.
Willemstad und Curaçao im Colorfulcities-Video:
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff