Das Hanseviertel Bryggen ist das Aushängeschild von Bergen. Hier könnt ihr etwa 100 historische Gebäude auf engstem Raum sehen.
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Deshalb empfehle ich einfach die Bildergalerie unten zu den wunderbaren Häusern in Bergen. Nur kurz dazu, warum überhaupt so viele herrliche Gebäude direkt am Hafen in Bergen stehen. Und warum die gesamte Häuserzeile als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.
1343 ließen sich Handelskaufleute aus Lübeck im Hafen von Bergen nieder. Sie handelten hauptsächlich mit Fisch, gründeten aber auch kleine Handwerksbetriebe. Zeitweise hatte ein Viertel der Einwohner der Stadt deutsche Wurzeln. Aus der Hansezeit stammen auch die Gebäude im Handelskontor Bryggen (deutsch: Brücke, Kai), das eigentlich Tyskebryggen (deutsch: Deutsche Brücke) heißt. Seit der Besatzung durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg hat Norwegen das Wort „deutsch“ aus dem Namen gestrichen.
Weil die Häuschen so nah aufeinander nebeneinander stehen, durften sie keine Heizung oder Ofen haben. Brandgefahr, weil die meisten Gebäude damals noch aus Holz waren. Trotz der Schutzmaßnahmen brannten die Häuser mehrfach ab. Und wurden wieder aufgebaut. 1702 brannte fast das komplette Viertel ab, 1901 wurden Holzhäuser teilweise durch Steingebäude ersetzt. 1955 gab es erneut einen großen Brand, bei dem fast das gesamte Viertel zerstört wurde.
Lange Zeit haben die Beregnen gerungen, was sie mit dem Filetstück am Hafen machen sollen. Nach dem Brand 1955 gab es den Plan, alle Häuser dem Erdboden gleichzumachen. Glücklicherweise entschieden sich die Stadtväter dagegen. Stattdessen wurde das Viertel ab 1965 wieder aufgebaut. 1979 wurde es eins der ersten Objekte auf die 1975 entwickelte UNESCO-Welterbe-Liste gesetzt.