Eine spektakuläre Brücke, eine Kathedrale und der Karneval – das sind die drei Highlights in Patras. Hinzu kommt die spannende Geschichte von Andreas, der hier gekreuzigt wurde.
Von Delfi auf den Peloponnes (oder natürlichumgekehrter Richtung) kommt man unweigerlich durch Patras durch. Griechenlands drittgrößte Stadt, die etwas heruntergekommen aussieht und eigentlich nicht zum Halten animiert. Zu Recht. Viel zu sehen gibt es wirklich nicht. Außer der spektakulären Rio-Antirio-Brücke, der längsten Hängebrücke der Welt, dem Leuchtturm am Hafen und eben der Sankt-Andreas-Kathedrale. Und dem Karneval, aber zu dem etwas später.
Die Kathedrale gehört mit 5.500 Plätzen für Gläubige zu den größten griechisch-orthodoxen Kirchen. Ihre Kuppel ist 46 Meter hoch, obendrauf steht ein fünf Meter großes Kreuz. Der Bau wurde zwar schon 1908 in Auftrag gegeben, die Kirche wurde aber erst 1974 geweiht. In ihr liegt der angebliche Schädel des Apostels Andreas, der über Konstantinopel und Italien nach Patras gebracht. Gegenüber steht noch eine zweite kleinere Andreas-Kirche. Sie ist dort gebaut, wo Andreas angeblich als Märtyrer gestorben ist.
Andreas in Patras gekreuzigt
Die Kirche ist nach dem Apostel Andreas benannt, der in Patras gekreuzigt worden sein soll. Er soll die Frau des Statthalters zu ehelicher Enthaltsamkeit bekehrt haben. Der soll darüber so wütend gewesen sein, dass er Andreas erst auspeitschen und dann kreuzigen ließ. An einem schräg zusammen gebundenem Kreuz, danach ist das heutige Andreas-Kreuz, das wir von Bahnübergängen kennen, benannt. Auch die schottische Flagge mit dem weißen Kreuz auf blauem Grund soll an Andreas erinnern, der der schottische Nationalheilige ist.
In Griechenland ist Patras zudem für den Karneval bekannt, der seit 180 Jahren dort gefeiert wird. Er beginnt traditionell am 17. Januar. Höhepunkt ist ein Umzug zum Ende der Fastenzeit, der vom griechischen Fernsehen übertragen wird, und zudem über 40.000 Menschen kommen. 10.000 Menschen in bunten Kostümen ziehen durch die Straßen. Auch Wagen gibt es. Und natürlich laute Party und viel Alkohol. Also so ungefähr wie bei uns – nur ohne Viva Colonia.