Die alte Bergbaustadt Hamm hat Schlösser? Ja, sogar zwei wirklich hübsche: Das Wasserschloss Oberwerries und das Schloss Heessen.
Ein Backstein-Bau mit hübsch verzierten Fensterläden. Drumrum ein Wassergraben. Ich bin erstaunt als ich das erste Mal zum Schloss Oberwerries komme. Ein Wasserschloss hier in Hamm? So etwas hätte ich im Münsterland vermutet. Schon 1280 soll hier eine Burg gestanden haben. Das Wasserschloss steht auf den Grundmauern dieser Burg, wurde aber erst 1692 oder erst 1714 errichtet. Ganz sicher sind die Historiker da nicht. Da zu dieser Zeit eher selten Raubritter unterwegs waren, ist der Wassergraben eher zur Zierde da.
Das Wasserschloss wird heute als Tagungsort genutzt. Die Landessportschule des Westfälischen Turnbundes ist auf dem Gelände untergebracht. Im Hof gibt es ein Schloss-Café. Das Schloss steht direkt an der Lippe im Ortsteil Heessen und ist damit nicht weit vom anderen Schloss entfernt. Mit dem Rad ist man nur zehn Minuten zum Schloss Heessen unterwegs, zu Fuß dauert es von Oberwerries eine dreiviertel Stunde. Eine schöne Tour durch die Lippeauen.
Schloss Heessen ist leider häufig verschlossen, weil dort heute eine Privatschule untergebracht ist. Hier waren tatsächlich Raubritter zuhause. Das, was wir heute sehen, stammt aus verschiedenen Bauabschnitten. Um 1900 wurde der Ursprungszustand wiederhergestellt. Das gotische Herrenhaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Film „Die Wilden Hühner und das Leben“ wurde hier genauso wie die TV-Serie „Das Parfum“ gedreht.