19. April 2024

Von eckig bis sportlich: Das Volvo-Museum in Göteborg

Das Volvo-Museum ist ein Fest für alle Autofans: Vom allerersten Volvo über unerwartete Sportwagen bis zu den eckigen Klassikern sind hier fast alle Modelle zu sehen.

Quadratisch, praktisch, gut und insbesondere sicher. Dafür steht und stand wohl kaum eine Marke so wie Volvo. Begründet wurde dieser legendäre Ruf in den 1970ern als die typischen eckigen Volvo-Modelle auf den Markt kamen. Vor allen anderen Herstellern bauten die Schweden Sicherheitsgurte oder Kopfstützen in ihre Wagen ein. Natürlich sind diese Klassiker (siehe Bilder-Galerie unten) im Museum zu sehen. Aber Volvo überrascht eben auch mit sportlichen Cabrios, die man nicht erwartet hätte.

Vor den eckigen Autos hat Volvo (wenig erfolgreich) auch Sportwagen gebaut

1927 kam der erste Volvo auf den Markt. Der ÖV4. Natürlich auch im Museum (und in der Bildergalerie unten) zu sehen. Zwei ehemalige Mitarbeiter des Kugellager-Herstellers SKF, der bis heute in Göteborg seinen Hauptsitz hat, hatten sich mit einer Autoproduktion selbständig gemacht. Und den Namen lateinischen Namen „Volvo“ (zu deutsch: ich rolle) gleich von SKF mitgenommen. Auf große Stückzahlen kam Volvo mit seinem Modellen lange nicht. Vom ÖV 4 wurden gerade einmal 300 Exemplare gebaut, vom Nachfolger PV4 immerhin schon 700. Mehr als ein paar tausend Wagen wurden nie produziert.

Schade eigentlich, denn die kleinen sportlichen Flitzer, die im Museum zu sehen sind, konnten vom Design durchaus mit Aston-Martin-James-Bond-Autos mithalten. So macht es als Auto-Fan eine große Freude, diese Autos hier kennenzulernen. Dabei ist die Präsentation der Autos im Museum genauso schnörkellos wie die Volvos selber. Drumrum ein paar Alltagsgegenstände aus der passenden Zeit. Eine alte Kamera, die Kulisse einer Tankstelle. Aber insgesamt verzichtet man auf große Inszenierungen. Ein kleines Schild mit den wichtigsten Daten der Wagen muss reichen.

Volvo baut seit jeher auch LKW

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kann Volvo größere Stückzahlen verkaufen. Einen richtigen Hit auf dem Automarkt landen die Schweden in den 1970er-Jahren mit den 20 Jahre lang produzierten Volvo 240 und Volvo 260, von denen drei Millionen Exemplare verkauft werden. Das ist der typische eckige Volvo, der auch Sicherheitsstandards bei Crash-Tests gesetzt hat. Dieser Teil der Geschichte ist im Museum natürlich auch zu sehen.

Bereits 1928 – ein Jahr nach dem ersten PKW – brachte Volvo auch seinen ersten Lastwagen und seinen ersten Omnibus auf den Markt. Den Nutzfahrzeugen, auch Baggern und Treckern, widmet sich ein vergleichsweise kleiner Teil der Ausstellung des Museum. Einige Exemplare sind jedoch zu sehen (siehe Fotos).

Bilder-Galerie: Die schönsten Volvos im Museum

Heute gibt es zwei Volvo-Firmen, die zwar dieselben Wurzeln und dasselbe Logo haben, aber unabhängig voneinander sind. Der Autoproduzent Volvo gehört nach einem kurzen Intermezzo als Ford-Tochter bereits seit 2010 zum chinesischen Autobauer Geely. An der Volvo Group, die u.a. LKW und Busse herstellt, ist Geely nur zu einem kleinen teil beteiligt. Ein anderer ist in Hand einer schwedischen Bank. Noch heute werden in Göteborg sowohl PKW als auch LKW hergestellt. Zudem sitzen die Volvo-Hauptverwaltungen und das Car Design Center hier.

Seit Jahrzehnten baut Volvo auch Busse

Das Museum liegt etwas außerhalb von Göteborg. Mit dem Auto ist es in einer guten Viertelstunde von der Innenstadt erreichbar. Mit Bus und Straßenbahn dauert es zwar eine dreiviertel Stunde, ist dank des einfachen ÖPNV-Systems in Göteborg aber unkompliziert erreichbar. Einfach Straßenbahn 5 oder 10 bis Eketrägatan nehmen und von dort weiter mit dem Bus 32 nach Arendal Skans, ein paar Meter von der Haltstelle liegt das Museum. leider gibt es keinen Wegweiser, einfach auf das Volvo-Schild achten. Die App des Verkehrsunternehmens Västtrafik zeigt Strecke im Detail an, Ihr könnt auch in der App ein Ticket buchen (Single Trip oder Day Pass).

Das Volvo-Museum und Göteborg im Video:

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