So viele alte Autos und Bahnen findet man kaum irgendwo an einer Stelle. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München stehen hunderte wunderbare Exemplare.
Das Verkehrszentrum ist ein Paradies für kleine und große Jungs. Und Mädchen. Die Jungs sind an diesem Montagvormittag aber deutlich in der Überzahl. Ein Franzose schlendert sogar stilecht bekleidet durch die große Ausstellung. Mit beiger Schiebermütze und brauner Kniebundhose und Kniestrümpfen. So wie man früher am Steuer eines Wagens gesessen hat.
Ich könnte euch jetzt mit allerlei Fakten belästigen, aber man muss sagen: Diese Ausstellung ist was fürs Auge. Etwas zum Genießen für alle, die gern alte Autos, Loks und Waggons mögen. Und Bergbahnen. Davon gibt es nämlich auch eine.
Oldtimer vom Käfer bis zum NSU
In der Auto-Abteilung seht ihr alles, was (deutsche) Auto-Geschichte geschrieben hat. Einen alten VW Käfer von 1949 (siehe Bild oben) oder einen Käfer, der in Mexiko als Taxi eingesetzt wurde. Hier fehlt der Beifahrersitz. Damit der Taxigast mehr Platz hatte. Ihr findet auch zahlreiche Modelle der alten Kult-Marke NSU, die inzwischen zu Audi gehört und mit dem Wankelmotor Geschichte geschrieben hat.
Der Schwerpunkt bei der Auswahl liegt klar auf Autos, die eine Verbindung zu Bayern haben. Es sind zahlreiche BMW-Modelle inklusive der Kult-Isetta zu sehen. Und viele Autos aus dem Audi-Universum. Dazwischen hat sich aber auch mal ein Lloyd aus Bremen oder ein Renault R4 gemogelt.
Alte Dampfloks und neue ICEs
Dasselbe gilt auch für die Bahnen. Im Museum gibt es herrliche alte Straßenbahnen aus München und Nürnberg. Wunderbare Loks wie die grüne Dampflok von Maffei, alte Postwaggons, eine ICE-Lok der ersten Generation. Maßgeblich produziert und entworfen vom Münchner Siemens-Konzern.
Eine Abteilung widmet sich dem Rennsport. Gleich zum Eingang in diesen Bereich begrüßt euch ein Formel-1-Renner von Renault aus dem Jahr 1977. Es sind aber auch Vorkriegs-Grand-Prix-Autos von Auto-Union (siehe Bild ganz oben) oder der Formel-1-Wagen von BMW-Sauber aus den 00er-Jahren zu sehen.
Von der Postkutsche zum Formel-1-Rennwagen
Spannend sind auch die Postkutschen: Habt ihr schon mal aus nächster Nähe gesehen wie die Menschen im Mittelalter gereist sind? Das muss unheimlich geruckelt haben. Zu sehen sind alte Kutschen, die über die Berge gefahren sind, aber auch welche, die reichen Privatleuten gehört haben und mit denen sie durch die Stadt kutschiert wurden. Natürlich von einem angestellten Kutscher.
Auch Vespas, Mofas und Fahrräder sind ausgestellt. Auf einem alten Bild sieht man, dass es schon im frühen 20. Jahrhundert Lastenräder in den Städten gab, mit denen waren ausgefahren wurden oder die Handwerker nutzten. Auch Elektroautos gab es damals schon. Die konnten sich wegen der schweren Batterien und geringen Reichweite damals noch nicht durchsetzen. In der Ausstellung könnt ihr ein altes Exemplar aus den USA bewundern.
Deutsches Museum Verkehrszentrum: Eigener Standtort
Ein Super-Museum für alle, die sich für Mobilität, Oldtimer und Züge begeistern können. 1,5 bis 2 Stunden braucht ihr für die Ausstellung. Das Verkehrszentrum befindet sich nicht am Deutschen Museum. es hat drei eigene hallen in der Nähe der Theresienwiese. Nur ein paar Schritte von der Bavaria entfernt. Die Adresse lautet „Am Bavariapark“, die U-Bahn-Station „Schwanthaler Höhe“, an der die Linien 4 und 5 halten, ist in unmittelbarer Nähe.
Das Deutsche Museum Verkehrszentrum hat einen tollen Service. Man kann das Wichtigste zuhause nachlesen. Zahlreiche Autos und bahnen sind im Internet abgebildet. So könnt ihr euch die wichtigsten Modelle mit einigen spannenden Fakten nochmal ansehen. Hier zum Beispiel die Autos und Bahnen aus der Abteilung Stadtverkehr.
Auch für Autoliebhaber: BMW-Museum
Allen Auto-Liebhabern und -Liebhaberinnen kann ich in München noch eine zweite Kultstätte empfehlen: Das BMW-Museum mit alten BMW-Modellen und Rennwagen. Ein paar Eindrücke von dort auch im Video unten.