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Rund um San Agustín in Kolumbien wurden hunderte mysteriöse Stein-Skulpturen gefunden. Sie geben Forschern bis heute Rätsel auf.
Allein die Zahl der mysteriösen Stein-Skulpturen im archäologischen Park in San Agustín ist überwältigend. Die erste Frage, die ich mir stellte, war: Warum kennt die ganze Welt die Skulpturen auf den Osterinseln, aber keiner die Figuren in Kolumbien? Allein in den drei getrennten Parkanlagen befinden sich 300 Stein-Männchen. Insgesamt wird ihre Zahl auf 600 geschätzt.
Sie entstanden zwischen 1 und 400 nach Christi. Doch es ist unklar, warum genau sie gebaut wurden und warum die indigenen Völker plötzlich damit aufgehört haben. Forscher gehen davon aus, dass um San Agustín eine Art Wallfahrtsort existiert haben muss. Wahrscheinlich waren die Figuren Grabbeigaben, denn in dem Bereich befinden sich auch mehrere Hügelgräber.
Skulpturen sind häufig halb Tier, halb Mensch
Die Skulpturen stellen Tier-Mensch-Wesen dar. Sie sehen menschlich aus, haben dann aber Gliedmaßen oder Verzierungen, die an Tiere erinnern. Ihr könnte beim Rundgang über das weitläufige Gelände Vögel, Krokodile, Schlangen oder Jaguare in den Figuren entdecken.
Die Skulpturen wurden das erste Mal um 1750 von einem spanischen Mönch erwähnt. Der deutsche Forscher Konrad Theodor Preuss führt 1913 Ausgrabungen durch und erforschte erstmals die Skulpturen und die Gesellschaft, in der sie lebten. Preuss nahm 21 Skulpturen mit nach Deutschland, die heute im ethnologischen Museum in Berlin lagern. Kolumbien hat die Herausgabe gefordert, macht aber weiter keine Bemühungen, die Skulpturen zurückzuholen.
Als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet
Seit 1995 gehören die Skulpturen zum UNESCO Welterbe. Die UNESCO begründet das unter anderem damit, dass es sich um die größte Gruppe religiöser Denkmäler in Südamerika handelt. Wie Forschungen ergaben muss die Gesellschaft entwickelt gewesen sein. Es wurden beispielsweise Entwässerungsgräben gefunden. Es gibt aber keine schriftlichen Zeugnisse von damals.
Es gibt drei Parks, in denen die Figuren präsentiert werden. Der größte ist der archäologische Park bei San Agustín, in dem ihr wegen der langen Wege und vielen Figuren gut einen Vormittag oder einen Nachmittag verbringen könnt. Weitere Skulpturen stehen in zwei Parks im 25 Kilometer entfernten Isnos.