10. März 2025

Monserrate – Bogota von oben

Blick vom Monserrate auf Bogota

Wer sich einen Überblick über Bogota verschaffen will, fährt am besten erstmal auf den 3.125 Meter hohen Hausberg Monserrate.

Links, rechts, geradeaus. Egal, wo man hin schaut: Nur Stadt! Vom Monserrate seht ihr wie riesig die 8-Millionen-Stadt Bogota ist. Schon deshalb lohnen sich eine Fahrt oder für Menschen, die Bewegung wollen, eine etwa 50-minütige Wanderung auf den Hausberg der kolumbianischen Hauptstadt.

Blick vom Monserrate auf die umliegenden Berge

Wobei ich einschränkend sagen muss: Bogota ist häufig die erste Station von Kolumbien-Besuchern. Da ist ein Fußmarsch auf den Berg nur bedingt empfehlenswert. Ihr müsst nicht mal 600 Meter Höhenunterschied überwinden, aber Bogota liegt auf über 2.600 Metern Höhe, der Monserrat ist 3.152 Meter hoch. Die Luft ist in dieser Höhe reichlich dünn. Man ist schnell außer Atem. Der Wanderweg ist zwischen 5 und 13 Uhr geöffnet, absteigen dürft ihr bis 16 Uhr.

Ein 3.152 Meter hoher Hügel

3.152 Meter klingt für unsere Verhältnisse nach einem riesigen Berg. Schließlich ist Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze, 2.962 hoch. Wenn man bedenkt, dass Bogota auf über 2.600 Metern liegt, ist der Monserrate aber nur ein nicht mal 600 Meter hoher Hügel. Ihr seid deshalb in ein paar Minuten mit der Bahn oben.

Basilika auf dem Montserrate

In Kolumbien fängt der frühe Vogel den Wurm. Auch die Standseilbahn ist zu für uns ungewöhnliche Zeiten geöffnet. Die Fahrten beginnen wochentags um 6.30 Uhr und enden erst um Mitternacht. Sonntags geht es bereits um 5.30 Uhr los. Dadurch haben die Menschen in Bogota die Möglichkeit, schon vor der Arbeit zum Beten in die Kirche auf dem Berg zu fahren.

Seilbahn fährt schon im Morgengrauen (und davor)

Die Basilika Santuario del Señor Caído de Monserrate beginnt bereits am 6 Uhr mit dem Gottesdienst. Der geht an Wochentagen bis 19 Uhr. Durchgehend. Die Kirche ist fast immer gut gefüllt. Gottesdienste laufen etwas anders als bei uns ab. Statt einer Orgel kommt beispielsweise Musik vom Band durch die Lautsprecher.

DieBasilika von innen

Bereits um 1640 stand auf dem Berg eine kleinere Kapelle. Die war aber durch Erdbeben beschädigt worden und zudem zu klein für den Ansturm, den sie regelmäßig erlebte. In der Basilika, die Ihr heute seht, wird seit 1920 die Messe gefeiert. 1925 war der Bau endgültig fertig. In der Bauphase mussten Gläubige einen Ziegelstein mit nach oben bringen, wenn sie in das Gotteshaus wollten.

Heiliger Berg der indigenen Bevölkerung

Der Berg war bereits den Ureinwohnern Kolumbiens heilig. Sie hatten im heutigen Zentrum Bogotas einen Tempel mit Blick auf den Monserrate gebaut. Wenn man von dort auf den Berg schaute, ging zur Sommersonnenwende die Sonne exakt hinter dem Berg auf.

Blick vom Cerro Montserrate auf Bogota

Die spanischen Kolonialisten zerstörten den Tempel und ersetzten ihn durch eine katholische Kirche. Dass auf dem Berg eine Kirche errichtet wurde, soll ebenfalls mit den Ureinwohnern zu tun haben. Zum einen war es eine Demütigung, auf dem heiligen Berg eine Kirche zu bauen, zum anderen sollte diese Kirche die indigene Bevölkerung aber auch an die neue Religion heranführen. Die stand schließlich auf einem heiligen Berg.

Kreuzweg zur Basilika

Heute könnt ihr auf dem Berg die tolle Aussicht genießen, einen kleinen Rundweg gehen, die Kirche besuchen und natürlich essen und trinken. Es gibt mehrere Restaurants und Cafés auf dem Hügel. Wenn Ihr beim Verlassen der Standseilbahn rechts hoch geht, kommt ihr am Kreuzweg vorbei. Der andere Weg führt direkt zur Basilika.

Bogota und Kolumbien im Video:

Es gibt drei Wege auf den Berg: Die Standseilbahn, eine Luft-Seilbahn, die aber nur zu Stoßzeiten fährt oder zu Fuß. Der bewachte Wanderweg beginnt in der Nähe der Talstation der Standseilbahn und geht bis zur Basilika rauf.

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