Was für die USA der Grand Canyon, ist für Namibia der Fish River Canyon. Der ist fast so groß wie sein berühmter amerikanischer Verwandter.
Nennt man sowas eine Stein-Wüste? Der Fish River Canyon ist schon wegen seiner Größe schwer beeindruckend. So weit das Auge reicht nur Steine, Steine und nochmal Steine. Oder besser gesagt: Felsen und Gebirge. denn hier geht es mächtig in die Tiefe. Der Canyon ist bis zu 500 Meter tief.

Schon die Fahrt von Keetmansshoop ist beeindruckend. Im gründe gibt es nichts zu sehen außer Sand und Steinen. Ihr fahrt mit Euerm Jeep über staubige Steinpisten, die gelegentlich von großen Tank-Wagen gewässert werden. Die meisten starten ihre Reise mit der Kalahari und dem Fish River Canyon. Alles ist also neu. Auch dieses Nichts, das euch 200 Kilometer bis zum Canyon begleitet.
Blick in die Tiefe
Kurz vor dem Canyon kommt ein kleines Camp mit Campingplatz und einer Kasse, an der ihr euern Eintritt bezahlen könnt. Danach könnt ihr mit eurem Jeep (normaler PKW funktioniert hier auch) zu den Aussichtspunkten fahren. davon gibt es mehrere. Am Eintritt bekommt ihr eine Karte mit den Routen bzw. könnt sie am Eingangshäuschen fotografiere.

Hauptaussichtspunkt ist der Höllenbogen, der Hell’s Bend. Dort gibt es auch einige Bänke, auf denen ihr euch ausbreiten könnt. Auch mit Picknick oder Sekt. Das ist sehr beliebt hier. Am Fish River Canyon auf den Sonnenuntergang warten. Das ist nett, aber wenn ihr wegen der Dunkelheit früher fahren wollt: So viel verpasst ihr nicht.
Spazieren am Abgrund
Links und rechts daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, um in die Schlucht zu schauen. Am Hiers Point müsst ihr den Wagen etwas abseits abstellen. Ihr könnt von dort zur Canyon-Kante gehen. Es gibt auch einen Weg entlang der Schlucht zum Höllenbogen, der sehr schön zu gehen ist und auf dem ihr eine super Aussicht in die Tiefe habt.

Der Fish River Canyon ist der zweitgrößte der Welt. Nach dem berühmten Grand Canyon. Er ist nach dem Fischfluss benannt, der 650 Kilometer quer durch Namibia fließt und an der Grenze zu Südafrika in den Orange River fließt. Er führt nur periodisch Wasser.
Wanderungen im Sommer verboten
Der Fish River Canyon ist auch bei Wanderern sehr beliebt. Es gibt einen 85 Kilometer langen Trail entlang des Flusses, aber auch die Möglichkeiten von Tageswanderungen. Wanderungen sind nur in Gruppen erlaubt und müssen im Nationalpark angemeldet werden. Wanderungen sind von Oktober bis März, also im Sommer im südlichen Afrika, wegen der Hitze von bis zu 50 Grad verboten. Wanderer sollten dringend ausreichen Wasser mitnehmen.

Ein Dauer-Thema in Namibia ist das Tanken. Häufig gibt es keine Tankstellen. Gerade hier in der Gegend. Ihr solltet in Keetmannshoop nochmal volltanken. Hier im tiefen Süden des Landes gibt es kaum Möglichkeiten. Einzige Ausnahme: Die Tanke am Canyon Roadhouse, die wie die Lodge Gondwana-Canyon-Village zum selben Konzern gehört. Das Roadhouse ist auch einen Stopp wert, wenn ihr nicht tanken müsst. da stehen jede Menge Wracks und Oldtimer rum. Auch im Shop selber gibt es alte Autoschilder und Zapfsäulen. Toll gemacht.