21. November 2024

Macau – das chinesische Las Vegas

Überfüllter Spielsaal im Venetian

Macau hat das Vorbild Las Vegas längst überrundet. Casino reiht sich an Casino. Gigantischer als beim amerikanischen Vorbild. Macaus Spiel-Paläste machen inzwischen dreimal so viel Umsatz wie die in den USA.

Schon am Mittag stehen lange Schlangen vor dem Venetian. Wie in einem Vergnügungspark stehen die Chinesen in der Reihe und warten auf Einlass. Schilder mit der Aufschrift „noch 15 Minuten“ zeigen wie lange es noch dauert bis sie ins Casino dürfen. Mit Mützen und Buttons an der Brust folgen die Gruppen Frauen, die sie durchs Casino führen.
 
Campanile und Rialto-Brücke - 1:1 nachgebaut
Campanile und Rialto-Brücke – 1:1 nachgebaut

Das Venetian gibt es auch in Las Vegas. Nur ein paar Nummern kleiner. Der Campanile, der nachgebaute Dogen-Palast – hier ist alles etwas riesiger. Wie beim US-Vorbild können Besucher in einer Gondel über Kanäle schippern. Der Spieler-Palast ist von der Grundfläche das siebtgrößte Gebäude der Welt. Betrieben wird es von der Sands-Gruppe, der auch das Vorbild in den USA, aber auch das Marina Bay Sands in Singapur, gehört.

 
Kanal im Venetian
Kanal im Venetian
Hier am Cotai-Strip auf der Insel Taipa reiht sich eine gigantische Anlage an die nächste. Ähnlich wie in Las Vegas. Der Strip – das jüngste Projekt der Glücksspiel-Industrie, die 60% aller Umsätze in Macau erwirtschaftet. 200.000 Arbeitsplätze hängen an den Casinos und den dazu gehörigen Hotels. Eine Milliarden-Industrie.
 
Dabei war die Idee, aus Macau eine Spielerstadt zu machen, eher aus der Not heraus geboren. In den 1850er-Jahren lief der Hafen von Hongkong dem in Macau den Rang ab. Die portugiesischen Kolonialherren suchten ihr Glück deshalb in der Legalisierung des Glückspiels.
 
Der "Strip" in Taipa
Der „Strip“ in Taipa
Neben den riesigen neuen Anlagen in Taipa, die neben Casinos auch Einkaufszentren und Shows bieten, finden sich im Stadtkern von Macau zahlreiche klassische Casinos, die sich ausschließlich aufs Glücksspiel konzentrieren. So wie das MGM, das Wynn oder das Grand Lisboa.
 
Das Wynn-Casino
Das Wynn-Casino

Glücksspiel ist in China verboten, deshalb strömen täglich Zehntausende über die nahe Grenze in die Sonderverwaltungszone Macau, um hier ihr Glück an Geldspielautomaten, beim Roulette oder beim Black Jack zu suchen. Die negative Seite: Macau ist ein Paradies für Geldwäscher, die illegal in China verdientes Geld reinwaschen. Auch davon profitiert das Land.

Zwar ist Glückspiel in Macau schon seit über 150 Jahren legal, der Boom kam aber erst ab 1999. Seit Macau zu China gehört dürfen nicht nur Touristen und Bewohner aus Hongkong hier spielen, sondern alle Chinesen. 2002 hat die Regierung den Markt für ausländische Investoren geöffnet, damit kamen die amerikanischen Konzerne, die riesige Paläste wie das Venetian eröffneten. Das Sands, ein weiteres Riesen-Casino, soll innerhalb eines einziges Jahres alle Investitionskosten wieder eingespielt haben.
Schön ist was anderes - das Grand Lisboa
Schön ist was anderes – das Grand Lisboa
Wer Macau besucht, sollte zum einen die Casinos in der Innenstadt besichtigen, zum anderen aber auf jeden Fall die gigantischen Paläste auf der Insel Taipa nicht versäumen. Praktische Tipps zur Anreise finden Sie hier.
 
Auf eigene Faust oder organisiert

 

Sie können den Ausflug nach Macau auf eigene Faust organisieren oder ein Komplettangebot wie dieses buchen. Der organisierte Tagesausflug von Hongkong nach Macau schließt die Fahrt mit dem Schnellboot, einen Tempelbesuch, einen Rundgang durch die Altstadt sowie einen Besuch im Casino ein.

Video: Casinos in Macau
 

 Text/Fotos/Video/Nachbearbeitung (c) Michael Westerhoff

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