Chicago ist die Mord-Hauptstadt der USA. Nirgendwo gibt es so viele Morde, Gewaltverbrechen und Schießereien. Touristen müssen aber keine Angst haben, wenn sie einige Tipps beachten.
Der Januar 2016 geht als blutigster Monat in die Geschichte Chicagos ein. In einem Monat wurden 51 Menschen ermordet, es gab 236 Schießereien. Die meisten Menschen starben bei Bandenkriegen von schwarzen Gangs. 2014 geschahen in Chicago 461 Morde, mehr als einer pro Tag.
Dass Chicago gefährlich ist, können auch Touristen nicht überhören. Praktisch permanent heulen die Sirenen der Polizeiwagen, in öffentlichen Gebäuden (siehe Bild oben) hängen Schilder, die darauf hinweisen, dass Waffen nicht erlaubt sind.
Diese Schießereien finden aber in der Regel in Schwarzenvierteln statt. Wer nur in der City, dem Loop, an der Magnificent Mile und am stadtnahen Ufer des Lake Michigan unterwegs ist, wird kaum etwas von der hohen Kriminalitätsrate mitbekommen. Sehenswürdigkeiten in den Vororten sollten aber besser mit dem Leihwagen und nicht mit der Hochbahn besucht werden.
Vorsicht im Süden
Insbesondere in der Bahn Richtung Süden sind Sie schnell der einzige Weiße im Zug. Wer aus dem Fenster sieht, schaut auf trostlose Viertel. Beim genaueren Hinsehen fallen in einigen Gebäuden auch Einschuss-Löcher auf. Hier in der Southside sind die Gewaltverbrechen zuhause. Genauso wie in den westlichen Stadtvierteln, nur der vergleichsweise reiche Norden mit seinen vielen kleineren Häusern und Hochschulen bleibt weitgehend verschont.
Im Hellen sicher, im Dunkeln… naja
Im touristisch erschlossenen Innenstadt-Bereich sind Sie im Hellen auf jeden Fall sicher. Sobald es dämmert, kann es aber auch da gefährlich werden. Alle drei Meter (nicht übertrieben) bettelt Sie jemand an, der einen Dollar haben möchte. Das ist in erster Linie nervig, aber nur in den seltensten Fällen gefährlich. Einige Bettler könnten Ihnen aber folgen und Sie bedrohen. Keine angenehme Situation. Wer den aufdringlichen Bettler gar nicht los wird, muss in ein Geschäft oder ein Restaurant flüchten. Spätestens dann verschwindet die Person, die Sie bedroht. Darüber hinaus gilt in Chicago, was in den meisten Städten gilt: Verstauen Sie Ihr Geld und Ihre Wertsachen gut, sodass Sie kein Opfer von Taschendieben.
Kriminelle Tradition: Al Capone
Die hohe Kriminalitätsrate ist nicht wirklich was Neues für die Menschen in Chicago. Schließlich war die Stadt die Heimat von Mafia-Boss Al Capone, Schießereien auf offener Straße waren während der Zeit des Alkoholverbots, der Prohibition, an der Tagesordnung. Wer Spaß an diesen Geschichten hat, kann eine Verbrechens- und Gangster-Tour durch die Stadt buchen.
Mehr Touren zu Chicagos wichtigsten Sehenswürdigkeiten:
Hier ein kleiner Überblick zu Touren, Ausflügen und Sehenswürdigkeiten in Chicago, die Sie auch vorab online buchen können:
- Architektur-Tour – mit dem Schiff über den Chicago River
- Originell: Die Gangster-Tour durch die Heimatstadt von Al Capone
- Tour mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus durch Chicago
- Kneipentour durch alte Chicagoer Pubs
- Privattour durch die Stadt mit einem Einheimischen
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff