Das 40 Minuten von Kapstadt entfernte Stellenbosch gilt als Hauptstadt des Weinanbaus in Südafrika. Das kleine Städtchen hat darüber hinaus einen sehr gut erhaltenen historischen Stadtkern zu bieten.
Stellenbosch ist nach Kapstadt die zweitälteste Stadt in Südafrika. Viele Bauten aus der frühen Kolonialzeit stehen gut erhalten im Zentrum der 1685 gegründeten Stadt. Das Kapstädter Hinterland sollte die neuen Siedler mit Fleisch und Getreide versorgen. Gouverneur Simon van der Stel gründete dafür die Stellenbosch, das er gleich ganz unbescheiden nach sich selber benannte.
Zu den holländischen Siedlern gesellten sich früh schon Hugenotten, die in ihrem Heimatland Frankreich wegen ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt wurden. Sie brachten auch den Weinbau in die Region. 1710 zerstörte ein Feuer weite Teile des Orts.
Die Gebäude, die heute um den zentralen Platz „Die Braak“ stehen, stammen größtenteils aus der Zeit zwischen 1730 und 1850 und sind allesamt holländischen Kolonialstil – dem so genannten kapholländischen Stil – erbaut, der sich an Architektur in den Niederlanden orientierte.
Heute kommen die meisten Besucher wegen der Weingüter in die Stadt. Rund um den Ort befinden sich rund Weingüter, die in der Regel direkt vom Hof oder aus einer schicken Gastronomie, die dem Gut angeschlossen ist, ihre Weine verkaufen. Die Winzer bieten insbesondere am Wochenende zahlreiche Möglichkeiten, den Wein zu probieren. Zudem werden in Kapstadt organisierte Touren zu den Weingütern angeboten.
Südafrika produziert jährlich allein für den Export 500 Millionen Liter Wein, 15% stammen aus der Gegend um Stellenbosch. Hier werden sowohl rote als auch weiße Trauben angebaut. 60% der Weine sind weiße. Der bekannteste Wein aus der Region ist aber ein roter, der Cabernet Sauvignon.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff