Eine begehbare Achterbahn für Menschen? Auf die Idee kamen die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth. Sie entwarfen die Skulptur „Tiger and Turtle – Magic Montain“, die seit 2011 auf einer alten Industriehalde in Duisburg steht.
Die Achterbahn steht nicht – wie man denken könnte – auf einer alten Kohlenhalde, sondern auf dem Gelände eines Zink-Werkes. Der Hügel besteht aus den Resten der Fabrik und wurde anschließend bepflanzt.
Bis auf den Looping kann die Achterbahn komplett begangen werden. Von oben bietet sich ein herrlicher Blick über Duisburg. Da auf dem Gelände eine Zinkfabrik stand und Duisburg eine große Stahltradition hat, verwendeten die Künstler zum Bau Stahl und Zink. „Tiger and Turtle“ steht auf 17 Stelzen, der Weg durch die Achterbahn ist über 200 Meter lang. Nachts ist das Kunstwerk mit LED-Leuchten beleuchtet und kann schon von Weitem gesehen werden. Die Interpretation des Werkes und des Namens überlassen die Künstler den Besuchern.
Bei öffentlichen Bauwerken kann es auch mal ganz schnell gehen: 2005 meldete die Zinkhütte MHD Sudamin Insolvenz an und noch im selben Jahr fiel die Entscheidung, das Gelände neu zu nutzen. Zum einen als Logistikstandort, zum anderen als Naherholungsgebiet. Allerdings musste das Areal erst einmal gründlich saniert werden, denn die jahrzehntelange Nutzung zur Zink-Verarbeitung hatte Spuren hinterlassen. 2009 gewannen Mutter und Genth einen Wettbewerb. Nach zwei Jahren Bauzeit erfolgte die Einweihung „Tiger and Turtle – Magic Mountain“. Schon im ersten Jahr besuchten über 180.000 Menschen das Kunstwerk. Es zierte unter anderem den Titel des „Süddeutsche Zeitung Magazins“.
Zur Achterbahn „Tiger and Turtle“ schlängelt sich ein 2,7 Kilometer langes Wegenetz nach oben. Das Bauwerk ist von mehreren Seiten begehbar. Einen offiziellen Parkplatz gibt es nicht (außer einem kleinen Randstreifen). Sobald der Hügel in Sicht ist, den Wagen einfach abstellen und hoch klettern!
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff