Nicht Dublin, sondern Galway ist die Party-Hauptstadt Irlands. Trotz des irischen Wetters wird hier rund um die Uhr auf der Straße gefeiert.
Ein Duo spielt irische Folk-Songs, zwei Straßenecken weiter hat eine brasilianische Band ihre Instrumente aufgebaut. In Galway Innenstadt steht alle drei Ecken eine Band, dazwischen Hütchenspieler und andere die mit mehr oder minder legalen Glücksspielen Geld verdienen. Und drumherum riesige Menschenmenge. Es geht nur im Schneckentempo durch die Fußgängerzone. Links und rechts Pubs und Restaurants, bei denen die Menschen draußen im Biergarten sitzen.
Die europäische Kulturhauptstadt 2020 ist das Partymekka Irlands. Galway hat zwar nur rund 80.000 Einwohner, viele davon sind aber Studenten der beiden örtlichen Universitäten. Entsprechend feucht-fröhlich ist die Stimmung in der Stadt. Insbesondere Freitag- und Samstagabend. Dann gesellen sich zu den Studis im Partyviertel Latin Quarter Touristen und Iren, die für ein Party-Wochenende nach Galway gefahren sind.
Die Stadt ist etwas runtergerockt. Leerstehende Geschäft, viel Beton rund um den Fluß. Aber macht nichts. Hauptsache, das Guiness kommt frisch aus dem Hahn und der Pegel stimmt. Nüchtern ist das manchmal schwer erträglich. Galway ist sowas wie der irische Ballermann. Ob es einem gefällt oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Einen Besuch ist die Stadt allemal wert. Zumal sie am Wild Atlantic Highway auf dem Weg zu den berühmten Cliffs of Moher liegt.
Wegen des großen Andrangs sind die Bed & Breakfast – Unterkünfte gut und gern doppelt so teuer wie die in anderen irischen Orten. Dafür aber auch nur halb so gut, geräumig und sauber. Trotzdem ist die Stadt eine schöne Abwechslung zu Schafen und Natur, die Irland in dieser Gegend hauptsächlich zu bieten hat.
Text/Fotos/Video (c) Michael Westerhoff
Galway und Irland im Colorfulcities-Video: