Cobh ist eine zauberhafte kleine Stadt vor den Toren von Cork. In den Gassen weht der Charme längst vergangener Jahrzehnte.
Wer nach Cobh kommt, spürt sofort: Dies muss einmal ein glanzvoller Ort gewesen sein. Die bunten Fassaden der alten Häuser versprühen einen ganz besonderen Charme. Wer genau hinschaut, merkt schnell, dass hier einmal Luxus-Urlauber abgestiegen sind. Zu einer Zeit als Cobh noch den englischen Namen Queenstown trug.
Heute halten hier im zweitgrößten Naturhaften der Welt Kreuzfahrtschiffe, die Menschen nach Cork bringen. Cobh war schon immer ein wichtiger Hafen. Insbesondere zur Zeit der Hungersnot in Irland als Millionen Menschen das Land Richtung USA verließen. 2,5 Millionen der insgesamt sechs Millionen irischer Auswanderer sind von hier aus in die Neue Welt aufgebrochen.
Traurige Berühmtheit erlangte der Hafen aufgrund der Titanic-Katastrophe. Cobh war der letzte Ort, den das Schiff ansteuerte bevor es einen Eisberg rammte und versank. Über 100 der tödlich verunglückten Passagiere stiegen in Cobh zu. Daran erinnert eine Ausstellung in der ehemaligen Abfahrtshalle der White Star Line, der Reederei, die die Titanic aufs Meer schickte.
Irland im Colorfulcities-Video:
Wer näher in die Geschichte der Titanic eintauchen möchte, kann auch über den „Titanic Trail“ wandern. Der Historiker Dr. Michael Martin hat eine unterhaltsame Wanderung auf den Spuren der Titanic in Cobh zusammengestellt. Es geht u.a. am Pier vorbei und ins Büro, in dem die Reederie die Titanic-Tickets verkauft hat.
Text/Foto (c) Michael Westerhoff