Das Straßenbahn-Museum bietet eine tolle Zeitreise durch die Tram-Geschichte in Trondheim. Wegen der vielen tollen restaurierten Wagen ist die Ausstellung auch für Touristen spannend.
Der Wind pfiff dem Fahrer auch bei kalten minus 20 Grad um die Nase. Straßenbahn-Fahrer war 1901 wirklich kein einfacher Job. Die Bahnen, die es gab, waren für Großstädte weiter südlich entworfen. Für den hohen Norden hatten Hersteller wie Siemens keine Modelle im Angebot. Nicht einmal Scheiben für den eisigen Winter konnten die Produzenten liefern. (siehe Bild unten)
Nur eine von vielen kleinen Geschichten, die man im Straßenbahn-Museum in Trondheim erfährt. Im Lokschuppen stehen alte Bahnen eng an eng. Man kann durch alle durchgehen, sich sogar hinsetzen. Und vorstellen wie kalt es wähl im Winter vor 100 Jahren in einer solchen Bahn gewesen sein mag. Für Fahrer, aber auch die Passagiere.
In den Hoch-Zeiten hatte das rund 200.000 Einwohner zählende Trondheim vier lange Tram-Linien in die verschiedenen Vororte. Eine führte bis in die Berge nach Lian. Schon im zweiten Jahr fuhren über 1,5 Millionen Menschen mit der Straßenbahn. In Hoch-Zeiten sogar über 13 Millionen. Über die Jahre wurden verschiedene Bahntypen eingesetzt. Bald auch welche mit Fenstern. Die verschiedenen Typen könnt ihr in der Bilder-Galerie unten anschauen.
Bilder-Galerie Straßenbahn-Museum Trondheim
Mit dem Aufkommen des Autos begann der Niedergang der Straßenbahn. Einzelne Linien wurden ab den 1960er-Jahren aufgegeben. Stattdessen wurden preiswerteren Busse eingesetzt. 1988 wurde der Betrieb gegen Proteste der Bürger ganz eingestellt. Allerdings wurde eine Linie von der Innenstadt bis nach Lian 1990 wieder eröffnet. Diese Strecke könnt ihr bis heute fahren. Das ist durchaus empfehlenswert. Mehr über die Highlights dieser Strecke in dieser Reportage.
An der heutigen Linie 9 liegt auch das Straßenbahn-Museum. Einfach an der Haltestelle „Munkvoll“ aussteigen. Der Eintritt ist frei. Allerdings ist das Museum nur im Sommer zwischen Mai und September geöffnet. Und dann auch nur mittwochs bis sonntags von 12 bis 15 Uhr.
Tickets für Bus und Bahn in Trondheim: Ihr habt vier Möglichkeiten an Tickets zu kommen: Online, per SMS, in Verkaufsstation und an Fahrkartenautomaten. Genau beschrieben ist das auf den Seiten der Trondheimer Verkehrsbetriebe AtB. Leider hat AtB die meisten Fahrkartenautomaten zugunsten der Online-Tickets abgeschafft. Auf einer Karte findet ihr die verbliebenen (gelbe Fähnchen) und die Verkaufsstationen (blaue Fähnchen). Klingt komplizierter als es ist. Am besten ihr geht in einen Narvesen-Shop, den es an jeder Ecke gibt (sowas wie der norwegische 7-Eleven). Da gibt es Single-Tickets für einfache Fahrten und ein 24-Stunden-Tagesticket.