Nicht nur kulturell unterscheidet sich Saudi-Arabien von dem, was wir kennen. Auch Kleinigkeiten fallen dem europäischen Auge auf. Hier 10x originelles Saudi-Arabien
1. Überall wird gebetet
Der und die Saudi beten 5x am Tag. Am liebsten in der Moschee. Weil das aber nicht immer in den Alltag zu integrieren ist, gibt es praktisch überall Gebetszonen. Auf der Promenade in Dschidda (siehe Foto oben), im Einkaufszentrum, auf dem Flughafen und selbst in Langstrecken-Flugzeugen der Saudia-Airline. Dort sind einige Sitze entfernt, um eine Gebetszone hinter Plexiglas-Wänden einrichten zu können.
2. Toiletten-Schilder
Andere Länder, andere Toilettenschilder. Die Menschen in Saudi-Arabien sind anders gekleidet als wir. Das zeigt sich auch an den Toiletten-Schildern häufig sind dort verschleierte Frauen und Männer mit dem traditionellen Kopfschmuck (siehe oben) abgebildet.
3. Mekka-TV
Wer den Fernseher in dem arabischen Land anschaltet, wird auf den ersten Plätzen zwei TV-Programme entdecken, in denen reichlich wenig passiert. Es gibt ein Programm, das 24 Stunden das Geschehen um den schwarzen Kult-Stein in Mekka zeigt. Die Kameraeinstellung ändert sich gelegentlich. Das Bild bleibt aber im Grunde dasselbe. Als Variante kann ich Medina-TV empfehlen. Da gibt es rund um die Uhr Bilder von der großen Moschee in Medina. Das ist keinesfalls staatliche Propaganda, die niemanden interessiert. Die Programme sind beliebt, laufen in vielen Geschäften so wie bei uns der Nachrichtensender n-tv.
4. Verkehrsschilder
Andere Länder, andere Tiere, andere Verkehrsschilder. In der Wüste warnen regelmäßig Schilder vor Kamelen. Die kennen nichts, wenn sie die Straße queren wollen, sie gehen in aller Seelenruhe über die Straße. Also aufpassen. Ein Zusammenstoß mit einem Kamel kann nicht nur ziemlich ungesund, sondern auch teuer werden. Die Kamele in der Wüste sind keine wilden (wie es sie zum Beispiel in Australien gibt), sie haben einen Besitzer, der für ein totes Kamel mindestens 2.500 Euro verlangt. Da es in Saudi-Arabien kaum Touristen gibt, stehen die Orte auf den meisten Schildern nur in arabischen Buchstaben. Auch die Zahlen sind für uns nicht lesbar, was ein Problem ist: Es wird nämlich an jeder dritten Ecke geblitzt.
5. Smartphone laden an der Parkbank
Seht ihr das kleine rechteckige Loch auf der Rückseite der Stein-Bank? Das ist ein USB-Anschluss, um das Handy zu laden. Sehr praktisch. Die Bänke stehen u.a. an der langen 30 Kilometer langen Corniche-Promenade in Dschidda.
6. Portemonnaie am Drive-In-Schalter füllen
Der Saudi bewegt sich nur sehr ungern zu Fuß. In einem Fall habe ich es erlebt, dass der Fahrer die vier Meter von der Tanksäule zum Tankshop, in dem er bezahlen musste, mit dem Auto gefahren ist. Insofern ist das oben nur eine konsequente Erfindung: Der Drive-In-Bank-Automat. Sieht wie eine Tankstelle aus, ist aber ein Geldautomat.
7. Alles in Schutt und Asche
Die saudische Führung fackelt nicht lang. Was weg soll, wird gnadenlos abgerissen, Bewohner umgesiedelt. Diese Bilder stammen aus Dschidda. Über Kilometer liegen einzelne Stadtviertel in Schutt und Asche, um schöne neue zu bauen. Hier hätten kriminelle Elemente gehaust, erklärt mir der Reiseführer. Also weg damit. Mit den Kriminellen und ihren Häusern.
8. Alsi Cola und Code Red
Pepsi? Coca-Cola? Nein, Alsi-Cola! Da es keine alkoholischen Getränke in Saudi-Arabien gibt, sind Soft-Drinks zum Abendessen sehr beliebt. Es gibt eine Alternative zu den amerikanischen Produkten, die von der 1968 gegründeten „Alesayi Beverage Corporation“ aus Jeddah stammt: Die Alsi-Cola. Schmeckt ein bisschen wie die Ost-Cola „Vita Cola“ in Deutschland. Auch für Red-Bull-Fans gibt es eine Alternative made in Saudi Arabia: Den Energydrink Code Red.
9. Öffnungszeiten von Geschäften
Das Dauer-Beten der Saudis bringt auch die Öffnungszeiten von Geschäften schwer durcheinander. Wenn gebetet wird, sind die Geschäfte dicht. Böse Zungen würden sagen: Damit sind sie immer geschlossen. Stimmt auch irgendwie. Jedenfalls tagsüber. Vormittags sind sie für einige Stunden geöffnet, am Nachmittag gegen 17 Uhr (vielleicht) auch. Wer shoppen will, macht das aber am besten in den Abendstunden. Große Shoppingmalls wie die Red Sea Mall in Dschidda oder die Riyadh Gallery Mall in Riad haben bis 1 Uhr nachts oder Mitternacht geöffnet. IKEA in Dschidda (siehe Foto oben) sogar bis 2 Uhr nachts.
10. Autos in Plastikfolie
Wer sein Auto liebt, lässt es verpackt. Es staubt in Saudi-Arabien. Da ist es für den Wiederverkaufswert gut, das Auto gleich eingepackt zu lassen. Außen und innen (siehe Foto oben). Kopfstützen und Sitze werden in den meisten Autos, in die Ihr einsteigt, mit Plastikfolie verpackt sein.