4. Oktober 2024

10 Sehenswürdigkeiten in Riad – Millionenmetropole in der Wüste

Blick auf Riad

Riad ist eine junge Millionenmetropole in der Wüste. Hier ein Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

1960 hatte die Millionenmetropole gerade mal 150.000 Einwohner. Heute sind es 6,5 Millionen und täglich werden es mehr. Trotz des schnellen Wachstums ist Riad keine gesichtslose Megapolis wie es sie sonst häufig auf der Welt gibt. Ein Teil der Altstadt Diriyya ist erhalten, steht seit 2010 auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten und ist heute ein Freilichtmuseum. Diriyya liegt am Rande der heutigen Metropole.

Der Vorort ist die Keimzeile der Familie Al Saud, die hier um 1730 angefangen hat, ihre Macht auszubauen und bis heute in Saudi-Arabien herrscht. Fun Fact am Rande: Saudi-Arabien ist das einzige Land auf der Welt, das nach einer Herrscherfamilien benannt. Nach den Al Sauds. Doch zurück zu Riad: In der Stadt selber gibt es wenig Altes, aber viel Neues. Hier zehn Dinge, die ihr in Riad machen könnt. Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt:


Der Kingdom Tower mit Flaschenöffner

1. Auf den Kingdom Tower fahren

Der Kingdom Tower ist das neue Wahrzeichen Riads und mit 302 Metern das höchste Gebäude Saudi-Arabiens. Mit seiner Flaschenöffner-Form erinnert es sehr stark an den World Financial Tower in Shanghai. Auf den unteren Etagen befindet sich eine Shopping-Mall, darüber unter anderem ein Hotel, Büros und auf 148 Metern Saudi-Arabiens höchstgelegene Moschee. Oberhalb der Öffnung liegt die Aussichtsplattform: Ein Brücke, die über die gesamte Breite des Hauses geht. Das Bild ganz oben ist von der Plattform aufgenommen.


Masmak Fort

2. Das Masmak Fort besichtigen

Das Fort ist so etwas wie ein Heiligtum für das Königreich Saudi-Arabien. Es wurde um 1865 aus Stein und Lehm von den Al Sauds erbaut, sie wurden jedoch von einem konkurrierenden Stamm aus Riad und aus dem reich vertrieben. Erst 1902 gelang die Rück-Eroberung. Damit war die Grundlage für das heutige saudische Reich gelegt. Bis 1938 saß die Regierung in Masmak, heute kann es besichtigt werden. Im Fort befindet sich ein Museum, das die Geschichte der Al Sauds darstellt.


Der Al Faisaliyah Tower in Riad

3. Den Al Faisaliyah Tower bewundern

Der im Jahr 2000 fertiggestellte Tower war das erste Hochhaus in Saudi-Arabien. Wie ihr bei der Besichtigung von Riad und Dschidda sehen werdet, sind seither Dutzende hinzugekommen. Der 267 Meter hohe Turm wurde von Star-Architekt Norman Foster entworfen. In der Kugel oben befindet sich u.a. ein Luxusrestaurant. Im Tower gibt es wie im Kingdom Tower eine Aussichtsplattform. Bis zum Bau des Kingdom Towers war Al Faisaliyah zwei Jahre das höchste Gebäude Saudi-Arabiens. Ihr könnt den Tower auch auf dem Bild unten beleuchtet neben der Bibliothek sehen.


Souk in der Nähe des Forts

4. Im Souk feilschen

Ein Spuk (auch: Suq) ist so etwas wie ein arabischer Markt oder Basar. Davon gibt es viele in Riad. Zum Beispiel den am Masmak Fort, der auch Clock Tower Spuk heißt. Der ist besonders attraktiv, weil auf kleinstem Raum ganz verschiedene Formen des Handels sind. Zum einen die überdachten Passagen des Souks, in dem ihr von Weihrauch bis Kleidung alles bekommt, was das arabische Herz begehrt. Daneben (siehe Bild) wird auch draußen gehandelt und gefeilscht. regelmäßig verkaufen Händler ihre Waren in Auktionen. Schnell bildet sich eine Traube Araber, die mitbietet. Von der Vase über alte Briefmarken bis zu Gewehren wird alles öffentlich versteigert. Darüber hinaus befinden sich in diesem Bereich auch Einkaufszentren für Einheimische. Die unterscheiden sich von den Luxus-Shopping-Malls. Hier könnt ihr sehen, was und zu welchen Preisen Einheimische einkaufen, die keine Ölquelle besitzen.


5. Ins Freilichtmuseum Diriyya fahren

Die wichtigsten Informationen über Diriyya findet ihr bereits oben. ich muss mich ja nicht wiederholen. Aus diesem kleinen Örtchen ist die Millionenmetropole Riad entstanden. heute könnt ihr die alten Lehmgebäude besichtigen. Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.


Der Clock Tower

6. Die Geschichte des Clock Towers hören

Der 1966 gebaute Al-Safa-Clock-Tower steht ganz in der Nähe des Masmak-Forts. Auf dem Gerechtigkeitsplatz. Hört ihr die Nachtigall trapsen? Nicht? Auch ein Gericht ist in der Nähe. genau. Hier haben früher öffentliche Hinrichtungen stattgefunden. Heute ist es allerdings ein friedlicher Ort, direkt zwischen Fort und einem großen Spuk gelegen.


Alte Schriftzeichen auf Tafeln im Nationalmuseum

7. Arabische Geschichte im Nationalmuseum schauen

Prähistorisches, Historisches, jüngere Geschichte – das Nationalmuseum deckt die komplette Geschichte der arabischen Halbinsel ab. Wer eine Rundreise macht, wird einiges noch in Realität sehen, das hier ausgestellt ist. Zum Beispiel 10.000 Jahre alte Schriftzeichen auf Felsen wie oben. Die gibt es beispielsweise in Jubbah. So ist das Museum eine gute Einführung in die Geschichte. Von ausgegrabenen Dinosauriern über einen alten handgeschriebenen Koran und die Geschichte der Herrscherfamilie Al Saud bis zu den Heiligen Stätten in Mekka und Medina wird hier alles gezeigt, was Saudi-Arabien ausmacht. Natürlich geht es auch ums Öl.

Ich bin aufgrund der knappen Zeit in zwei Stunden durch das Museum gerast. Wer mehr Zeit hat, kann auch gut und gerne einen Tag dort verbringen.


Die Nationalbibliothek in Riad (im Hintergrund Al-Faisaliyah-Tower)

8. Die Nationalbibliothek anschauen

Die König-Fahd-Nationalbiliothek unterstreicht den neuen architektonischen und kulturellen Anspruch des saudischen Königshauses. In der Bibliothek befinden sich u.a. wichtige islamische und arabische Handschriften. Für Menschen, die über die arabische Welt forschen, ist es eine wichtige Einrichtung. Ende des 20. Jahrhunderts gab es eine Wissensoffensive in Saudi-Arabien in diesem Zug entstand auch das Nationalmuseum.

Ich habe das Gebäude aber aus zwei anderen Gründen in die Liste aufgenommen: Erstens weil es einfach schön ist und Freunden der Architektur Spaß machen wird. Zweitens weil die 2015 eröffnete Nationalbibliothek vom deutschen Architekten Eckehard Gerber entworfen wurde. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum „Al Faisaliyah Tower“. Zu Fuß sind es etwa fünf Minuten.


Mein Übersetzer Stefan (rechts) und ich in einem traditionellen arabischen Restaurant

9. Auf dem Boden essen

In Riad gibt es zahlreiche gute arabische Restaurants. Hier verbringen die Einheimischen ihre Mittagszeit oder den Abend. Das Essen wird im Schneidersitz auf dem Boden eingenommen. Es kommen verschiedene Töpfe, hauptsächlich mit Fleisch und unterschiedlich zubereitetem Reis. Es gibt meistens Hammel, Rind, Hühnchen und Kamel. Schmeckt ähnlich wie Rind. Gegessen wird mit Brot, das Messer und Gabel ersetzt. Touristen bekommen aber auch Besteck, wenn sie wünschen.

Dieser Tipp richtet sich übrigens ausdrücklich an Männer. Wie ihr in verschiedenen Artikeln zu Saudi-Arabien noch lesen werdet, ist es um die Rechte der Frauen nicht so gut bestellt. Wenn überhaupt von rechten di-e Rede sein kann. Frauen essen mit ihrer Familie in mit Vorhängen abgetrennten Räumen. Das schränkt das Vergnügen erheblich ein. Paare sollten also besser in internationalen Restaurants oder im Hotel essen. Hier gibt es keine Geschlechtertrennung. Im Übrigen auch nicht in Fast-FoodRestaurants wie McDonald’s.


Auch am späten Abend: Keine Chance rüberzukommen – Hauptstraße in Riad

10. Über die Straße gehen

In manchen Ländern ist es abenteuerlich, die Straße zu überqueren. Ich habe schon in einem Artikel über Vietnam darüber geschrieben. Dort macht die Masse der Mopeds Fußgängern das Leben schwer. In Riad sind es nicht vorhandene Brücken über sechsspurige bis zwölfspurige Straßen. Es ist durchaus möglich, dass ihr auf der anderen Seite ein wunderbares Geschäft entdeckt, in das ihr gehen wollt. Nur leider müsst ihr dafür zwei Kilometer bis zur nächsten Brücke gehen. Zwischen den Autos durchlaufen, machen nur Profis. Die Araber fahren euch eher den Hintern ab als zu bremsen. Das geht euch selbst auf kleinen einspurigen Straßen so.

Immerhin gibt es in Riad seit Anfang 2022 eine Metro, die schrittweise eröffnet. Ein enormer Fortschritt. Denn ÖPNV ist in saudischen Städten bisher unbekannt. Beispielsweise auch in Dschidda. Als Tourist ist man auf Mietwagen oder Fahrer angewiesen. Aber das ändert sich sehr langsam seit 2022.

Riad und Saudi-Arabien im Video:

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