Das 1670 erbaute Schloss Lembeck in Dorsten gehört zu den schönsten Orten im nördlichen Ruhrgebiet. Neben dem Gebäude hat es auch einen wunderbaren Schlossgarten.
Stahl, Kohle, Schwerindustrie. Das verbindet man mit dem Ruhrgebiet. Aber ein solches Wasserschloss? Zugegeben. Dorsten liegt an der Schnittstelle zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. So wie der gesamte Kreis Recklinghausen. Insofern passt das Schloss schon hier hin.
Das Wasserschloss wurde zwischen 1670 und 1692 gebaut. Der Wassergraben ist also eher eine (schöne) Zierde. Gegen Raubritter musste sich hier keiner verteidigen. Es gibt eine Vorburg und ein dahinter liegendes Herrenhaus. Schon im 12. Jahrhundert soll hier eine Burg gestanden haben. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg erst durch Bomben, später durch die Besatzer schwer beschädigt. Der Schlossgarten wurde in dieser Form im 19. Jahrhundert als englischer Landschaftsgarten angelegt,.
Einmal im Jahr an Fronleichnam findet auf dem Schloss-Gelände die „Landpartie“ statt. Eine Art Messe, auf der alles gezeigt wird, was Abonnenten aus dem Landlust-Magazin kennen: Möbel, Wein, Porzellan, Luxus-Mode, auch Oldtimer. Im Park gibt es eine Gartenausstellung. Die Landpartie lockt jedes Jahr 15.000 Menschen ins Schloss und in den Schlosspark.
Das Schloss und der Garten sind für Besucher geöffnet. Eine Besichtigung kostet aber Eintritt. Das Schloss ist von 10 bis 17 Uhr, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bis 18 Uhr geöffnet. Führungen durch das Schlossmuseum gibt es nur für angemeldete Gruppen. Ins kleine Heimatmuseum unter dem Dach des Herrenhauses kann man aber gehen.
Das Wasserschloss ist in Privatbesitz. Es fiel 1708 durch Heirat an die Familie von Mehrveldt, die damit indirekte Nachfahren des Erbauers der Anlage sind. Der Graf hat sein Büro in der Vorberg. Von dort aus verwaltet er u.a. seinen Land- und Waldbesitz. Um das Schloss erhalten zu können, wurde es seit den 1950er-Jahren für Besucher geöffnet.