Lamas und Alpakas gehören zu den Lieblingstieren der Deutschen. Ihre wilden Verwandten, die Guanakos, kennt dagegen kaum jemand.
Was sind das für Tiere? Diese Frage habe ich mir auch erst einmal gestellt als in Chile im Nationalpark Torres del Paine neben meinem Auto eine Herde Guanokos auftauchte. Sie halten gern Sicherheitsabstand, laufen aber nicht weg. Sie scheinen zu wissen, dass ihnen im Nationalpark kein Mensch etwas tut. In großen Herden blicken sie von einem Hügel auf meinen Pick-Up. Mehrere Dutzend stehen auf den Bergen links und rechts der Straße. Neben den majestätischen Bergen, Eisschollen und den türkisfarbenen Seen gehören sie zu den Highlights im Nationalpark.
Guanakos leben in Herden mit einem Männchen, mehreren Weibchen und Jungtieren. Insgesamt gehören der Herde etwa 15 Tiere an. Trotzdem werdet ihr größere Gruppen antreffen, meistens sind das Junggesellen, die sich ebenfalls zu einer Herde zusammengeschlossen haben. Sie sind hier in Patagonien sowohl im chilenischen als auch im argentinischen Teil weit verbreitet. Auch in Feuerland und in Bolivien und Peru in der Ebene um Puno leben Herden. Ich muss zugeben, dort sind mir aber noch keine begegnet.
Guanakos sind die wilden Vorfahren der domestizierten Lamas. Möglicherweise stammen auch die Alpakas von ihnen ab. Darüber gehen die Meinungen von Wissenschaftler auseinander. Klar ist jedenfalls: Guanoakos, Lamas und Alpakas sind alle drei Kamel-Arten. Guanakos leben in den Anden in Höhen von bis 4.000 Metern. Vor der Kolonialisierung soll es 40 Millionen gegeben haben, heute sind es wohl um eine Million. In den 1970ern waren sie im Nationalpark Torres del Paine nahezu ausgestorben. Mittlerweile leben hier wieder mehrere tausend Tiere.
In einigen Zoo leben auch Guanakos: Zum Beispiel in Leipzig, im Opel-Zoo in Kronberg im Taunus, im Dortmunder Zoo (siehe Facebook-Posting oben), Saarbrücken und in Zürich. Eine Liste aller europäischen Zoos mit Guanakos findet Ihr bei Zootierliste.de.