Die Brauerei Fiege gehört zu den letzten Privatbrauereien im Ruhrgebiet. Das Bier findet immer mehr Fans auch außerhalb von Bochum.
Plopp. Es ploppt nicht nur beim Flens, auch beim Fiege-Bier, das seit den 2000er-Jahren nur noch in Bürgelflaschen ausgeliefert wird. Leckerer ist das Bier natürlich vom Fass. Die Bochumer Brauerei war 1926 die erste im Ruhrgebiet, die Bier Pilsener Brauart produzierte. Heute gibt es zahlreiche andere (äußerst leckere) Sorten. Zum Beispiel ein Helles, ein Zwickel, ein Bernstein, ein Schwarzbier und das sehr beliebte Radler.
In meiner Studentenzeit in den 1990er-Jahren rümpften viele bei Fiege-Pils noch die Nase. Heute ist das Bier wegen seines guten Geschmacks bei Bier-Freunden zu Recht äußerst beliebt. Insbesondere das Radler ist der Hammer und verkauft sich inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus sehr gut. Ein Vertriebsmann der Brauerei hat mir mal eine Geschichte erzählt, warum das Radler angeblich so gut ist. Weil es mit Export, also Hellem, und nicht mit Pils gebraut wird. Keine Ahnung, ob die Story stimmt. Das wäre aber eine gute Erklärung für den tollen Geschmack. Seit einigen Jahren gibt es auch eine alkoholfreie Variante des Radlers.
Die Brauerei hat ihre Wurzeln in einer Schnapsbrennerei, die bereits 1736 gegründet wurde. Seit 1878 stellt das Unternehmen Bier her. Während die meisten Brauereien im Ruhrgebiet an große Konzerne verkauft wurden, gehört Fiege neben Stauder zu den letzten überlebenden Privatbrauereien an der Ruhr. Das Unternehmen wird von der sechsten Familien-Generation geführt. Hinzu kommen einige Neugründungen der letzten Jahre, von denen Bergmann in Dortmund die größte ist.
Es gibt regelmäßig Führungen und Bierproben in der Fiege-Brauerei, ihr müsst aber rechtzeitig reservieren. Die Touren sind schnell ausgebucht. Einmal im Jahr zur „Extraschicht – Nacht der Industriekultur“, sowas hier eine Ruhrgebiets-Museumsnacht, öffnet die Brauerei ebenfalls ihre Tore. Es gibt Führungen und Party im Hof. Im Sommer findet auf dem Brauereigelände das Fiege-Open-Air-Kino statt.