4. Mai 2024
USA

Titans, Predators & Co – Football, Eishockey und mehr in Nashville

Nashville hat Spitzen-Mannschaften in drei großen Profi-Ligen. Sport ist in der Music City allgegenwärtig. Insbesondere Football und Eishockey sind sehr populär.

Sonntagmittag um 11 Uhr. Hellblau, dunkelblau rot und weiß sind die vorherrschenden Farben im Party-Viertel am Broadway in Nashville. Die Fans der Titans gönnen sich einen Pancake oder einen Burger vor dem Spiel. Auch das ein oder andere Light-Bier wird getrunken. Drei Tage später. Mittwochabend am Broadway. Heute sind gelb und blau die angesagtesten Farben. Die Predators spielen. Die Eishockey oder wie man hier sagt Hockey-Mannschaft der Stadt.

Das Nissan Stadium

258 Euro für ein Ticket für die Titans war mir dann doch zu teuer. Bei den Predators waren bereits ab 40 Euro Karten zu haben. Also wird es Eishockey. Besser so. Denn bei 0 Grad pfeift der Wind ziemlich scharf durch das Stadion die Tennessee Titans , der Football-Mannschaft der Stadt, die stadtnah im Nissan Stadium spielt. Die Arena liegt direkt gegenüber der Innenstadt am anderen Ufer des Cumberland Rivers. Jetzt am Sonntagmittag strömen sie zu Tausenden über John Seigenthaler Pedestrian Bridge.

Tennessee Titans stammen ursprünglich aus Texas

Etwas mehr als 69.000 Fans passen bei Sport-Ereignissen in das riesige offene Stadion, bei Rockkonzerten sind es mehr. Ed Sheeran, Country-Star Garth Brooks und Elton John sind dort schon aufgetreten. Taylor Swift hat 2023 gleich drei Shows gegeben. Zwischenzeitlich haben auch die Fußballer des Nashville SC dort gespielt. Das Nissan Stadium ist aber in erster Linie eins: Heimstätte der Tennessee Titans. Unschwer an der Adresse des Stadions zu erkennen: 1 Titans Way.

Die Titans hießen ursprünglich mal Houston Oilers und waren in Texas zuhause. Seit 1996 spielen sie in Tennessee, erst in Memphis und seit 1998 in Nashville. 2000 standen sie im Super Bowl, dem Football-Finale, verloren aber. Trotzdem bis heute der größte Erfolg der Titans.

Die Bridgestone Arena in Nashville

Ich hab mich aber für Eishockey entschieden. Für die Predators, die spielen mitten in Downtown. Direkt an der Partymeile Broadway in der Bridgestone Arena. Auch hier gibt es regelmäßig Rock- und Pop-Kontzerte. Paul McCartney, Marion 5 oder Justin Timberlake sind hier schon aufgetreten. Beim Eishockey passen 17.000 Zuschauer in die Halle. Bei Konzerten bis zu 20.000.

Teure Karten

Ich kenne das Gedrängel vor manchen deutschen Stadien. Hier geht alles gesittet zu. Alle sind schnell in der Halle, in der es so ungefähr jedes Fast-Food gibt, das man sich denken kann. Vom Burger über asiatisch und Hot Dog bis Pizza. Im riesigen Fanshops gibt’s Trikots zu kaufen. Ich sitze relativ weit oben und vom Spielfeld entfernt. Die Karte hat trotzdem 70 Euro gekostet. Einzelne Sport-Tickets sind teuer in den USA.

Das Maskottchen, der „Predator“, hängt unter der Decke

Was mich die nächsten vier Stunden erwartet ? Eine gigantische (und gigantisch laute) Show, die sehr entfernt auch was mit Eishockey zu tun hat. Vorab gibt es eine große Show mit der Vorstellung der Mannschaft und einer kleinen Talkshow mit Funktionären auf dem Eis. Und ganz viel Reklame auf dem Videowürfel unter der Decke. Und ganz viel Werbedurchsagen.

Neuntel statt Drittel beim Eishockey

Damit genug Platz für die Werbung ist, ist das Eishockeyspiel hier nicht wie bei uns in drei Drittel eingeteilt. Man hat hat pro Drittel noch zwei weitere Pausen eingebaut, in denen das Eis gemacht wird (um Zeit für Werbung zu haben). Das Spiel besteht hier in Wahrheit also eher aus neun Neunteln als aus drei Dritteln.


Party und Live-Musik in Nashville im Video


Die Predators wurden 1998 gegründet und spielen seither in der NHL, in der National Hockey League. Eine Meisterschaft haben sie noch nicht gewonnen. In der Arena wird gerade der Headbanger des Tages gewählt. Hit des Tages wurde übrigens ein Country-Song von Brooks & Dunn. Zwischendurch spielt eine Live-Band, werden einzelne Fans auf dem Würfel eingeblendet oder der Fan des Tages gekürt.

Und es wurde zwischendurch auch mal Eishockey gespielt. So weit ich mich entfernt erinnere. So ein Spiel in den USA ist ein unheimliches Spektakel, bei dem man viel Spaß haben kann, wenn man sich drauf einlässt. Und nicht Sport pur erwartet. Ich kann nur empfehlen: Unbedingt mal machen!

Auch Fußball und Motorsport

Die klassischen amerikanischen Sportarten Football und Hockey bekommen seit 2020 Konkurrenz in Form eines Fußballclubs. Des Nashville SC, des Soccer-Clubs, der in der Major League Soccer, der obersten Liga, spielt. Seit 2022 hat der Club ein eigenes 30.000 Menschen fassendes Stadion. Es ist damit das größte reine Fußballstadion Nordamerikas. Ein Nascar- und ein Indy-Car-Rennen finden ebenfalls in Nashville statt. Das Indycar-Rennen findet seit einigen Jahren auf einem Stadtkurs statt, der rund um das Nissan Stadium führt.

Im Hop-On-Hop-of-Bus durch Nashville: Die „Akropolis“ genauso wie die Belmont Mansion oder das Elvis-Studio zu Fuß recht weit von Downtown entfernt. Deshalb lohnt sich in Nashville die Fahrt mit einem Hop-On-Bus. Ihr könnt zwischen zwei Anbietern wählen: „Grayline“ hat diese typischen Doppeldecker-Hop-On-Busse: Unten geschlossen und oben Sitzplätze an der frischen Luft. Der Bus der Old-Town-Trolley-Tours ist geschlossen. Grayline fährt zum Stadion der Titans, der Trolleybus dagegen zur Belmont Mansion. Eine genaue Beschreibung der Unterschiede hier.

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