11. Oktober 2024

10 Dinge, die Ihr in Kyoto unternehmen könnt

Tor vor dem Hauptschrein

Die alte Kaiserstadt Kyoto hat die meisten historischen Sehenswürdigkeiten in Japan zu bieten. Gleichzeitig gibt es aber auch einige spektakuläre neue Attraktionen.

Wer alle historischen Schreine, Pagoden, Tempel und Burgen besichtigen will, der sollte auf jeden Fall mehrere Tage Kyoto einplanen. Das ist angesichts der Dichte der Sehenswürdigkeiten ohnehin nicht verkehrt. Hier in die Liste haben es nur die Highlights geschafft, denn sonst würde die Liste nur aus Tempeln bestehen. Das wäre angesichts der anderen Attraktionen schade.


Irani-Schrein

1. Durch die orangenen Tore am Fushimi-Inari-Schrein gehen

Das ist eins der Bilder, die einem lange vom Japan-Besuch im Gedächtnis bleiben. Die nahezu unendliche Zahl orangener Tore, die einen Tunnel bilden. Sie führen einen 233 Meter hohen Hügel hinauf zum Fushimi-Inari-Schrein. Bereits 711 soll hier ein Schrein gestanden haben. Der Weg nach oben ist sehr beeindruckend. Und teilweise sehr voll. Aber nicht verzweifeln, falls ihr ein schönes Foto ohne Menschen haben wollt: Einfach weiter den Hügel rauf gehen, viele besichtigen nur den unteren Teil. Der Inari-Schrein ist der meistbesuchte in Japan. Ihr solltet euch den Besuch aber keinesfalls entgehen lassen. Das Foto ganz oben ist im Eingangsbereich aufgenommen, die Tore auf dem zweiten Foto etwas höher.


Der beleuchtete Skyway

2. Über den Skyway im Bahnhof gehen

Wenn Ihr mit dem JR Pass bzw. dem Shinkansen-Zug reist, beginnt euer Besuch eigentlich schon mit der Ankunft. Der Bahnhof in Kyoto ist nämlich eine echte Attraktion. Es handelt sich um ein gigantisches 16-stöckiges Gebäude, indem es neben den Bahnsteigen beispielsweise auch ein zehnstöckiges Kaufhaus gibt. Oben befindet sich eine Aussichtsplattform. Von der könnt ihr über beide Seiten der Stadt schauen. Einfach die große Treppe in der Bahnhofshalle hoch (gibt eine Rolltreppe). Wenn ihr im 11. Stock aussteigt, könnt ihr von dort auf den Skyway gehen. Eine 45 Meter langer Weg über die Bahnhofshalle hinweg. Von hier habt ihr tollen Blick auf Kyoto und auf den Bahnhof.


Der Goldene Pavillon am See

3. Den goldenen Pavillon bewundern

Der goldene Pavillon (auch Rukoun-ji oder Kinkaku-ji genannt) ist eine der beliebtesten und schönsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt. Er wurde von einem Shogun in Auftrag gegeben. Sein Sohn realisierte die Pläne 1408, den Altersruhesitz des Vaters in einen Tempel umzuwandeln, und ließ die obersten Stockwerke mit Blattgold zu belegen. Der heutige Pavillon ist ein Wiederaufbau von 1955, nachdem ein geistig verwirrter Mönch den alten Pavillon angezündet hatte. Kinkaku-ji liegt etwas außerhalb der Stadt, ist aber in 40 Minuten mit der Buslinie 205 vom Bahnhof zu erreichen.


Fußgängerzone im Higashiyama-Viertel

4. Mit oder ohne Kimono durchs Higashiyama-Viertel

Hier begegnen euch auffällig viele junge Mädchen mit einem Kimono. Beim genauen Hinhören fällt auf: Die Mädchen sehen zwar japanisch aus, sprechen aber amerikanisches Englisch. Die Kimono-Verleihe im Viertel sind insbesondere bei Amerikanerinnen (teilweise mit asiatischen Vorfahren) beliebt. Und bei allen, die tolle Insta-Fotos vor der Yasaka-Pagode (Fotos hier) machen wollen. Das Higashiyama-Viertel ist so etwas wie das historische Viertel der Stadt. Viele Holzhäuser, in denen inzwischen aber Souvenir- oder Matcha-Eis-Läden untergebracht sind. Ihr seht auf dem Foto: Es ist reichlich voll in Higashiyama. Die bereits seit 150 Jahren existierenden Fußgängerzonen führen steil nach oben zu einem Schrein.


Die Burg Nijō in Kyoto

5. Die Nijō-Burg besuchen

Die Burg Nijō ist ein prächtiger Kaiserpalast von 1629. Bemerkenswert ist der besondere Schutz. Die Burg hat gleich zwei dicke Mauern und zwei Wassergräben. Auf dem Gelände gibt es noch weitere historische Gebäude zu besichtigen. Nijō ist nicht so riesig wie die Burg Himeji oder die Burganlage in Osaka, aber auf jeden Fall sehenswert.


Der Kaiserpalast in Kyoto

6. Auf den Spuren des Kaisers wandeln

Über 1.000 Jahre residierten hier die Kaiser von Japan. 794 übernahm Kyoto die Hauptstadt-Funktion von Nara, 1868 wurde dann Tokio Hauptstadt und der Tenno zog in den dortigen Kaiserpalast. Auf dem Gelände des Kaiserpalastes in Kyoto könnt ihr einen großen Garten und einige der erhaltenen Gebäude besichtigen. Die Anlage stammt allerdings erst von 1854, die Vorgänger-Paläste sind alle abgebrannt. Der Kaiserpalast liegt in der selben Ecke wie die Burg. Zu Fuß braucht ihr etwa 20 Minuten. Es geht auch mit der Metro. Vom Kaiserpalast eine Station mit der grünen U-Bahn und dann noch eine mit der roten. Im heißen Sommer die wesentlich bessere Idee als zu Fuß zu gehen.


Blick vom Kyoto Tower

7. Sich vom Kyoto-Tower den Überblick verschaffen

Der Kyoto-Tower ist eins der auffälligsten Gebäude in Kyoto. Der Turm ist 131 Meter hoch, auf 100 Meter Höhe gibt es eine Aussichtsplattform. Von hier könnt ihr auf den Bahnhof, auf die Innenstadt, aber auch auf die Tempelanlagen in der Innenstadt schauen. Auf dem Foto seht ihr beispielsweise den Higashi-Hongan-ji-Tempel. Die breite Straße rechts führt zum Kaiserpalast und zur Burg Nijo. Der Turm liegt genau gegenüber vom Hauptbahnhof.


Die To-Ji-Pagode

8. Aussuchen, welche weitere Tempel ihr sehen wollt

Ich könnte euch so viele Schreine und Tempel empfehlen. Ihr habt da echt die Qual der Wahl. Sehr schön sind die beiden Anlagen in der Innenstadt: Der Higashi-Hongan-ji-Tempel und der Nishi-Hongan-ji-Tempel (siehe Tipp 7). Beide kosten keinen Eintritt und ihr dürft Fotos machen. Wegen der 5-Stockwerke hohen Pagode kann ich auch den To-Ji-Tempel empfehlen (siehe Foto oben). Der liegt in der Nähe des Bahnhofs und ist zu Fuß aus der Innenstadt erreichbar. Super ist auch Sanjūsangen-dō, der Tempel der 1001 Buddha-Statuen. Eine riesige Halle voller Buddhas und Statuen. Sehr beeindruckend. Leider Fotoverbot. Dann gäbe es auch noch den Yasaka-Schrein. Den könnt ihr mit der Shopping-Tour (Tipp 9) oder dem Spaziergang durchs historische Viertel verbinden.


Ryōsen-Kannon – die Gedenkstätte für den unbekannten Soldaten

Weniger historisch ist Ryōsen-Kannon mit einer 24 Meter hohen Buddha-Figur (siehe Foto oben). Die Gedenkstätte wurde 1955 von einem Busunternehmer gestiftet. Hier wird am Grab des unbekannten Soldaten der zwei Millionen japanischen Toten des Pazifikkriegs (Zweiter Weltkrieg) gedacht. Eine sehr schöne Gedenkstätte. Jeder bekommt ein Räucherstäbchen in die Hand gedrückt, das er zum Gedenken anzünden und aufstellen darf. Die Gedenkstätte liegt in der Nähe des historischen Viertels Higashiyma.


9. Zum Shoppen auf die Shijo-Dori-Street

Der Irrsinn hat einen Namen: Shijo-Dori-Straße/Shijo-Street in der Nähe des Kamo-Flusses. Oder um es genau zu nehmen: Die Shijo-Straße und jede Menge Gassen, die links und rechts abgehen. Hier gibt es alle internationalen Marken und große Kaufhäuser. Drei riesige Passagen führen von der Straße ab. Hier kann man Stunden verbringen. Aber Achtung. Es ist sehr drängelich. Wer sich hier treiben lässt, lernt Japan richtig kennen. Wem danach hungrig ist, kann in eins der Lokale am nahegelegenen Kamo-Fluss gehen. Hier gibt es einige Restaurants mit Blick aufs Wasser. In den Passagen selber gibt es jede Menge kleine Läden mit japanischem Essen. Zum Hinsetzen und zum Mitnehmen. Den Irrsin der Einkaufsstraße sollte man sich auf jeden Fall zumindest kurz geben.


Das Yodobashi Multimedia Kaufhaus
10. Ins laute und bunte Yodobashi-Kaufhaus gehen

Es ist schrill, in höllischer Lautstärke kommen Ansagen über die Lautsprecher, die bunten Preis- und Hinweisschilder lassen einen Europäer etwas ratlos zurück. Willkommen im Yodobashi-Kaufhaus, das direkt am Kyoto Tower ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt (Vollständige Adresse: 590-2 Higashishiokojicho, Shimogyo Ward) liegt. Ein riesiges Elektronik-Kaufhaus. Eine ganze Etage nur Computerspiele. Eine halbe Etage voller Handyhüllen, vermutlich für jedes jemals erschienene Handy eins. Allein für die neueste iPhone-Generation gab es 250 verschiedene als ich da war. Dieses Multimedia-Kaufhaus ist der Irrsinn, irrsinnig japanisch und deshalb auf jeden Fall auch eine Sehenswürdigkeit (im Übrigen hab ich da auch eine neue Prepaid-SIM-Karte für mein Smartphone bekommen. Also nur falls einer eine braucht…)


Ein Tag in OsakaOsaka und Kyoto sind ähnlich wie die Städte im Ruhrgebiet längst zusammengewachsen. Vom Bahnhof Kyoto schafft ihr es mit dem Zug in 15 bis 25 Minuten zum Bahnhof Shin-Osaka. Von dort könnt ihr mit der U-Bahn weiter. Oder ihr fahrt direkt zum Bahnhof Osaka (Fahrtzeit 30 – 40 Minuten). Wer länger in Kyoto ist, kann gut einen Ausflug nach Osaka ins Programm einbauen. Der lohnt sich wirklich. Die Stadt ist schrill und laut. Und ihr könnt mit einem Riesenrad fahren, das auf dem Dach eines Hochhauses steht. Hier „10 Dinge, die Ihr in Osaka unternehmen könnt“

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