4. Mai 2024

Frühlingsfest: Das „kleine Oktoberfest“ in München

Das Oktoberfest ist weltbekannt, das Frühlingsfest kennt dagegen kaum jemand außerhalb von München. Es ist die kleine Ausgabe des Oktoberfests auf der Wiesn.

Die Kapelle auf der Bühne spielt „Atemlos“ von Helene Fischer. Junge Leute in Dirndl und Lederhose stehen auf den Tischen und singen mit. Ein Großteil trägt Tracht, trinkt eine Maß Bier (oder zwei oder drei). Auch das Frühlingsfest findet auf der Wiesn, der Theresienwiese statt. Es ist ein bisschen wie auf dem Oktoberfest. Nur ein paar Nummern kleiner.

100 Schausteller sind auf dem Frühlingsfest vertreten

Auf dem Frühlingsfest gibt es nur zwei Bierzelte und die sind ein Stückchen kleiner als auf der „echten“ Wiesn. Und es stehen weniger Karussells und Buden auf der Wiesn. Wobei „weniger“ relativ ist, denn es gibt eigentlich alles, was man von einer Kirmes erwartet. Riesenrad, Schießbuden, Karussells, kleine Achterbahnen wie „die wilde Maus“, Bratwurst-Stände etc.

Große Kirmes mit zwei Bierzelten

Insgesamt sind 100 Schausteller vertreten. Damit ist das Frühlingsfest immer noch größer als die meisten Kirmes-Veranstaltungen in Deutschland. Im Vergleich zum Oktoberfest sind das natürlich wesentlich weniger. Auf der großen Oktoberfest haben über 400 Schausteller Buden und gastronomische Betriebe. Hinzu kommen Zelte, Buden und Karussells auf der „Oide Wiesn“, der traditionellen Wiesn.

Das Frühlingsfest belegt nur einen Teil der Theresienwiese

Das „kleine Oktoberfest“ im Frühjahr gibt es bereits seit 1965. Es wurde damals erfunden, um den Schaustellern eine neue Einnahmequelle zum Start in die Saison zu erschließen. In den Jahren zuvor waren am Stadtrand einige Volksfeste weggefallen, weil Plätze bebaut worden waren. Bier durfte damals nur bis 20.30 Uhr ausgeschenkt werden, die Musik musste um 20.45 abgestellt werden, um 21 Uhr war dann Schluss mit lustig.

Premiere 1965

Inzwischen dürfen die Wirte etwas länger ausschenken. Bis 22.30 Uhr, die Musik darf bis 22.45 Uhr spielen. Nicht nur das hat sich seit dem ersten Frühlingsfest geändert. Der Schaustellerverein hat alte Fotos von damals durchgeschaut und festgestellt: 1965 hat niemand Tracht auf dem Frühlingsfest getragen. Das ist heute anders.

Das Frühlingsfest hat ursprünglich über Ostern stattgefunden. Da gab es aber Proteste der Kirche. Heute läuft es immer nach den Osterferien im April und Mai und dauert 17 Tage. Das Frühlingsfest hat einen großen Vorteil im Vergleich zum Oktoberfest. Im Frühjahr kann man noch relativ bequem ein Plätzchen im Zelt ergattern.

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