Das Eisenbahnmuseum in Bochum zeigt allein ein Dutzend Dampfloks. Mit über 120 Loks und Waggons ist es das größte private Eisenbahnmuseum Deutschlands.
Wow. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Seit Jahren hatte ich mir vorgenommen, das Eisenbahnmuseum in Bochum-Dahlhausen zu besuchen. Und dann doch immer wieder verschoben. Ein Fehler! Was Ihr hier zu sehen bekommt, ist gigantisch.
Als ich über das Gelände gehe, bin ich überrascht wie viele Dampfloks das Museum besitzt. Im Lokschuppen steht eine neben der anderen. Man kann auf den Führerstand klettern, die Technik anschauen und den riesigen Kohlen-Tender hinter dem Lokführer. Ein gutes Dutzend Dampfloks besitzt das Museum.
Loks und Züge von 1853 bis 1976
Aber natürlich gibt es nicht nur alte Dampfloks zu sehen. Das Museum besitzt auch neuere Exponate. Zum Beispiel Elektro-Loks, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, oder Dieselloks aus den 1970ern. Hinzu kommen Schienenbusse, die früher im Nahverkehrs eingesetzt wurden.
Beeindruckend ist aber auch die Sammlung von Waggons. Zum Beispiel von alten Post-Wagen, in denen auf der Fahrt Briefe sortiert wurden. Oder alte Personenwagen der Reichsbahn und der Bundesbahn. Sehr spannend fand ich die ganz alten Exemplare. Bei denen hatte jedes Abteil eigene Ausgangstüren an beiden Seiten. Also nicht nur wie heute hinten und vorn welche. Diese Ausgänge direkt am eigenen Abteil war denen von Postkutschen nachempfunden.
Auch zahlreiche Waggons in der Ausstellung
Es gibt auch zahlreiche Güterwaggons aus der Vor-Container-Zeit zu bewundern. Außerdem besitzt das Museum einen alten Zug, mit dem Adolf Hitler in den 1930er und 1940er-Jahren durchs Reich gefahren wurde. Alles sehr schön erläutert auf Texttafeln. In die Waggons kann man natürlich reinschauen und beispielsweise altes Besteck sehen.
Das 1977 gegründete Museum befindet sich auf dem Gelände des alten Bahnbetriebswerkes Bochum-Dahlhausen. Zwischen 1918 und 1925 wurden hier Lokomotiven gewartet und repariert. Danach bis 1969 Güterverkehr für die Zechen abgewickelt. Früher waren hier über 500 Menschen beschäftigt, die 50 Loks betreuten und fuhren. In den 1960ern wurden hier täglich 2.000 Güterwaggons abgefertigt. Mit dem Niedergang der Kohle wurde aber auch das Werk unrentabel und schließlich 1969 geschlossen.
Größtes deutsches Eisenbahnmuseum
Über 120 Loks und Waggons zeigt das Museum heute. Damit ist es das größte private Eisenbahnmuseum Deutschlands. Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums hat mit 150 Exponaten mehr als die Bochumer. Allerdings sind darunter auch Autos und Flugzeuge. Insofern bin ich mir nicht ganz sicher, ob Bochum nicht sogar das größte Museum ist. Das Museum zeigt Eisenbahnen, die zwischen 1853 und 1976 gebaut wurden.
Das Bochumer Museum lebt von seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die am Wochenende an Loks schrauben und sie restaurieren (auf dem Foto ganz oben zu sehen). Auch die Museumszüge werden von Ehrenamtlichen gelenkt und gefahren. Viele helfen auch als Schaffner mit.
Von April bis Oktober fahren diese historischen Museumszüge ab dem Museum. Am ersten Sonntag im Monat zum Beispiel eine Dampflok mit historischen Waggons. An anderen Sonntagen gibt es touren mit einem Schienenbus oder einer alten Diesellok. Die genauen Termine findet ihr auf der Seite des Eisenbahnmuseum.