23. Oktober 2024

Das spannende Archäologie-Museum in Herne

Fundstück aus der Balver Höhle

Das Archäologie-Museum in Herne ist ein richtig gutes Museum. Selten werden alte Funde so spannend und unterhaltsam präsentiert wie hier.

Scherben und Knochen. Das ist nicht für Jeden etwas. Trotzdem sind sie im – so der korrekte komplette Name – „LWL Museum für Archäologie Herne“ richtig. Es macht einfach Spaß durch die Ausstellung zu gehen, auch wenn man nichts fürs Budeln nach alten Gegenständen übrig hat.

Wegweiser auf dem Boden

Warum das Museum so gut ist, sieht der Besucher bereits beim ersten Schritt in die Ausstellung. Er folgt einem braunen Weg, auf dem Zahlen wie „900.000 v. Chr.“ oder „1945“ stehen. Dazu Ereignisse, die im Zusammenhang mit der Jahreszahl stehen. So wie beispielsweise die berühmte Varus-Schlacht. Neben den Zahlen sind dann die Objekte, die aus dieser Zeit stammen ausgestellt.

Fundstücke aus Westfalen

Beispielsweise Knochen von Neandertalern, versteinerte Knochen von Mammuts, römische Schalen, Fundstücke aus alten germanischen Dörfern, Schutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Alles gefunden bei Ausgrabungen in Westfalen. Zum Beispiel Funde aus einem Großsteingrab in Warburg, das 3200 v.Chr. entstanden ist.

Nachbildungen alter germanischer Häuser

Das Museum ist aber auch deshalb so gut, weil die Objekte so attraktiv dargestellt sind. Neben dem Rundweg liegen viele Objekte so da als ob gerade eine Ausgrabung stattfinden würde. Es stehen Stangen dort wie sie Archäologen bei Grabungen verwenden, Gegenstände sind in mit dem Fundort beschrifteten Kisten ausgestellt. Das ist viel unterhaltsamer als wenn alles in Glasvitrinen abgelegt wäre.

Multimediale Darstellung der Fundstücke

Zudem gibt es einige multimediale Sammlungen. Ihr seht nicht einfach nur die gefunden Gegenstände. Lichteffekte und Sound machen kleine Funstücke wie Schmuckstücke oder Lanzen wieder lebendig. Ihr hört beispielsweise Kirchenmusik oder Schlachtgeräusche zu dem Objekten. Oder Audios von einem Streit, ob die Neandertaler nun eine komplett neu entdeckte Rassen sind oder nicht.

Statt klassischer Vitrinen setzt das Museum auf eine Darstellung wie bei einer Ausgrabung

Im Forschungslabor könnt ihr selbst ins Mikroskop schauen. Auch hier sind die gefunden Objekte multimedial dargestellt. Ihr seht den Gegenstand, dazu gibt es ein Audio und einen Film so sind Fakten viel besser verständlich. Ich kann das Archäologie-Museum in Herne also auch allen, die mit Steinen, Scherben und Knochen sonst wenig anfangen können empfehlen.

Warum eigentlich LWL-Museum?

Und falls sich wer gefragt hat, warum das Museum LWL-Museum heißt: LWL steht für Landschaftsverband Westfalen-Lippe, ein staatlicher Verband mit Sitz in Münster, der zahlreiche Museen in Westfalen (und psychiatrische Kliniken) betreibt. Auch die Museen Zeche Zollern Dortmund, Henrichshütte Hattingen, Schiffshebewerk Henrichenburg oder Zeche Nachtigall Witten gehören zum LWL.

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