Von Löwen über einen riesigen Canyon bis zu spektakulären Dünen. Es gibt kaum ein abwechslungsreicheres Land als Namibia. Hier sind die Highlights.
Die Reihenfolge der Tipps ergibt sich aus einer typische Tour durch Namibia. Viele Reisende starten in Windhoek, fahren dann in den Süden, um die Reise im Etosha-Nationalpark zu beenden. Geht natürlich auch umgekehrt…
1. Windhoek im Schnelldurchgang
In vielen Ländern sind die Hauptstädte die Highlights. In Namibia nicht. In Windhoek könnt ihr gut die Christuskirche, die auf fast allen Bildern abgebildet sind, besuchen. Ein Abstecher zur Hauptstraße Independent Avenue lohnt auch noch. Das war es dann aber auch. In Windhoek gibt es wenig zu sehen. Außerdem sollte man im Dunkeln wegen der Kriminalität nicht unbedingt zu Fuß durch die Stadt laufen. Also nix wie weg ins wunderbare Land…

2. In die Kalahari fahren
Blauer Himmel. Roter Sand. Der spannende Teil Eurer Namibia-Reise beginnt in der Kalahari-Wüste. Hier gibt es einige herrliche Game-Resorts mit schönen Unterkünften und halb-wilden Tieren auf dem Gelände. Hier könnt ihr erste Nashörner, Giraffen und Zebras bewundern. Ihr habt die Garantie, die Tiere zu sehen, weil sie in der Regel in großen Gehegen leben. Ansonsten ist hier wie in vielen Teilen des Landes der Weg das Ziel: Der Eindruck der Wüste, die Schönheit des roten Sands, Salzpfannen erschlagen die Sinne. Spätestens hier dürfte eure Begeisterung für Namibia geweckt worden sein.

3. In den Fish River Canyon blicken
Der Fish-River-Canyon im Süden Namibias ist der zweitgrößte Canyon der Welt. Nach dem Grand Canyon in den USA. Ihr könnt von Aussichtspunkten tief in die Steinwüste schauen. Wer gern wandert, findet hier spannende Trails. Die darf er aber nicht allein gehen. Zu gefährlich.

4. Erste deutsche Spuren in Lüderitz entdecken
Nach einer langen Fahrt durch die Wüste landet ihr in Lüderitz. Man fragt sich: Was haben die deutschen Siedler hier in der lebensfeindlichen Umgebung getan? Zum Beispiel Diamanten gesucht. Die alte Diamanten-Stadt Kolmannskuppe liegt vor den Toren von Lüderitz. Im Ort selber gibt es zahlreiche deutsche Gebäude aus der Kolonialzeit. Ob in der Felsenkirche (siehe Bild) oder im Heimatmuseum: Ihr trefft hier zahlreiche Menschen, die perfekt deutsch sprechen. Macht einfach einen Rundgang durch die Stadt. Im Hafen könnt ihr Touren zu Pinguinen buchen.

5. Im Sossusvlei die Schönheit der Wüste bewundern
Hier könnt ihr die Festplatte eures Smartphones voll fotografieren. Die Wüste Sossusvlei, sie im Sesriem-Nationalpark liegt, ist unfassbar schön. Ihr fahrt durch eine Landschaft mit dunkelroten Dünen und abgestorbenen Bäumen in Salzpfannen. Bis zu 380 Meter sind die Dünen hoch. Die berühmteste ist die 170 Meter hohe Düne 45, auf die ihr raufkrabbelnd könnt. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Hier in der Wüste brennt die Sonne gern bei 35 Grad. Schatten Fehlanzeige. Wer das nicht gern mag, sollte besser in den Morgen- oder Abendstunden kommen.

6. Hier spricht man deutsch: Swakopmund
Swakopmund ist der vielleicht deutscheste Ort der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwest. Am Rande der Wüste haben die deutschen damals diese Stadt gegründet mit einem langen Pier, das als Hafen diente. In der Stadt findet ihr mehrere Straßenzüge mit historischen Kolonialhäusern, dem alten Bahnhof und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten. Ihr könnt hier gut Souvenirs kaufen. Es gibt auch zwei deutschsprachige Buchhandlungen, in denen ihr viel Literatur über die deutsche Kolonialzeit findet. Irgendwie wirkt Swakopmund wie das südlichste Ostseebad Deutschlands.

7. Kurzer Stopp am Schiffswrack
Auf dem Weg von Swakopmund ins Damaraland oder zum Etoshapark könnt ihr zwei Sehenswürdigkeiten mitnehmen. Das erste ist ein halb versunkenes Schiffswrack bei Henties Bay, etwa 55 Kilometer nördlich von Swakopmund. Die Straße führt direkt am Meer vorbei. Das Wrack ist ausgeschildert. Die Zeila, so der Name des Fischerboots, ist 2008 auf dem Weg nach Walvis Bay gesunken. Es sollte dort verschrottet werden, ist heute aber eine Touristenattraktion.

8. Robben am Kreuzkap riechen
Die zweite Sehenswürdigkeit ist die Robbenkolonie am Kreuzkap. 200.000 Roben leben hier auf engstem Raum. Ihr könnt über Holzstege durch die Kolonie sehen und kommt so selbst Jungtieren sehr nah. Mein Tipp: Nehmt euch dringend ein Tuch mit, das ihr euch über die Nase ziehen könnt. Der Gestank ist unerträglich beißend.

9. Im Damaraland Elefanten suchen
Neuer Tag. neue Landschaft. Namibia ist wirklich irre. Canyon, Wüste, Meer. Heller Sand, roter Sand. Namibia ist unglaublich vielfältig. Das bergige Damaraland gehört zu den armen Regionen Namibias. Das merkt ihr an den Einheimischen, die am Straßenrand sitzen, und euch etwas verkaufen wollen. Highlights sind die Berg-Elefanten. In den Lodges könnt ihr Touren buchen. Guides fahren euch dann zu den Elefanten, wenn sie sich nicht gerade aus dem Staub gemacht haben wie zu der Zeit als ich da war. das lag aber am vielen Regen und dran, dass sie woanders Futter gefunden haben. In der Regel erwischt ihr die Elefanten. Und wenn nicht, hat das Damaraland eine herrliche Landschaft zu bieten.

10. Tiere im Etosha Nationalpark schauen
Löwen, Elefanten, Giraffen (siehe Foto ganz oben), Zebras, Gnus, Antilopen. Strauße. Im Etosha-Nationalpark kommt ihr vielen Tieren sehr nah. Bei meiner Tour lauerte direkt ein Löwenrudel neben der Straße. Zebras (sehe Foto) ist ziemlich schnuppe, ob ihr mit dem Auto an ihnen vorbei fahrt. neugierig schieben sie die Nase durch euer Autofenster. Der Park ist riesig, aber im Gegensatz zum Chobe-Nationalpark in Botswana abgeschlossen. Rund um den Park ist ein Zaun gezogen. Die Zahl der Tiere wird von der Parkverwaltung kontrolliert. Das hat den Vorteil, dass die Tiere das ganze Jahr dort sind und nicht wie in anderen Teilen Afrikas über hunderte Kilometer durch den Kontinent ziehen.