Diese Geschichte über den Gullfoss in Island beginnt in den USA. An den Niagara-Fällen. Wer den schon mal aus nächster Nähe gesehen hat, könnte enttäuscht sein. Außerhalb der Hauptsaison tröpfeln die Niagara-Fälle nur so vor sich hin. 3/4 des ursprünglichen Wassers zweigen Kraftwerke ab.
So ein Schicksal drohte auch dem Gullfoss (übersetzt: Gull = Gold, Foss = Wasserfall). Doch eine isländische Bäuerin, an die auch ein Gedenkstein am Wasserfall erinnert, hat das erfolgreich verhindert.
Sigríður Tómasdóttir heißt die Frau, Tochter eines Bauern, dem das Land um den Wasserfall gehörte. Ein britisches Unternehmen hatte den Gullfoss gekauft und wollte ihn zur Energiegewinnung nutzen. Aus energiepolitischer Sicht eine vernünftige Idee. Hier stürzt das Wasser in 70 Meter Tiefe. Doch die Bauerstochter wehrte sich dagegen, rief die isländische Politik zu Hilfe und drohte sich den Wasserfall herunterzustürzen. Das hatte gewirkt und der isländische Staat verhinderte, dass ein Kraftwerk gebaut wurde.
Das alles ereignete sich in den 1920er-Jahren, 1977 gab es erneut einen Versuch, den Gullfoss in einen Energiebringer umzuwandeln. Auch dieser Versuch scheiterte. Seit 1979 steht der Wasserfall unter Naturschutz. Heute ist der Gullfoss ein beliebtes Touristenziel, ganz in der Nähe des großen Geysirs. Der Eintritt ist – wie bei fast allen Sehenswürdigkeiten in Island – frei.
Viele Touristen verbinden den Besuch mit einem Abstecher zum Geysir und zum Naturpark Pingvellir. Diese Route wird auch „Golden Circle“ oder „Goldener Ring“ genannt, weil er mehrere Attraktionen verbindet.
Tipps für Rundreisen durch Island
In Island sollte man die Entfernungen nicht unterschätzen. Von Reykjavik ans andere Ende der Insel sind es fast 700 Kilometer. Es ist also sinnvoll, sich mehrere Quartiere auf der Insel zu buchen. Einige Veranstalter wie DerTour und Berge & Meer bieten Mietwagen-Rundreisen inklusive Übernachtung im Hotel und Flug, Rundreisen mit Bus und bei Berge und Meer gibt es auch Camping-Touren (einfach Links anklicken). Häufig sind die billiger als wenn man selber bucht. Eine weitere Alternative ist es, sich die ganze Fahrerei zu ersparen. Island ist schließlich eine Insel, da kann man auch gut mit dem Schiff drumrum fahren. Hurtigruten bietet verschiedene Seereisen in unterschiedlicher Länge.
Text/Fotos (c) Michael Westerhoff
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