23. April 2024

Kultstätte für Fußballfans: Das Maracana-Stadion in Rio

Hier hat uns Mario Götze zum WM-Titel 2014 geschossen: Im… eben nicht Maracana, so heißt das Stadion nur im Volksmund und auf Straßenschildern in Rio de Janeiro. Offizieller Name: Estadio Journalista Mario Filho. 

„Das soll das berühmte Maracana sein?“, fragen sich Besucher, die vor der Arena stehen. In großen Lettern steht nämlich über dem Eingangsbereich „Estadio Mario Filho“. Das hat einen Grund.

Ursprünglich zur Eröffnung zur WM 1950 trug das Stadion den Namen Maracana. Damals hatten die Brasilianer einen großen Plan. Sie wollten das größte Stadion der Welt bauen. Tatsächlich sollen das Endspiel gegen Uruguay, das Brasilien 2:1 verlor, über 200.000 Menschen besucht haben. So richtig nachgezählt hat das damals niemand. Offiziell wird die Zahl mit 199.545 angegeben. Weltrekord.

Noch hängen die Plakate der WM 2014 vor dem Endspiel-Stadion
Noch hängen die Plakate der WM 2014 vor dem Endspiel-Stadion

Der Eröffnung war ein großer Streit über den Standort vorausgegangen. Zwei Stadtteile konkurrierten um das WM-Stadion: Jacarepagua im Süden (hier befindet sich auch der Formel 1 – Kurs der Stadt) und Maracana in der Mitte der Metropole. Der Journalist Mario Fihlo setzte sich in seiner Sportzeitung für den zentralen Standort ein und setzte sich durch. Nach seinem Tod 1966 erfolgte die Umbenennung.

Denkmal für die brasilianischen WM-Helden von 1958 und 1962
Denkmal für die brasilianischen WM-Helden von 1958 und 1962

Dreimal wurde die Arena verkleinert. 1992 nach dem Einsturz einer Tribüne, bei dem drei Menschen getötet und über 50 verletzt wurden, und zuletzt durch den Einbau von Sitzplätze und VIP-Logen für die WM 2014. Seither fasst das Stadion nur noch rund 75.000 Menschen.

Eingangsbereich zum Maracana
Eingangsbereich zum Maracana

Das Maracana ist das Heim-Stadion von Fluminense und von Flamingo, zwei der großen Clubs aus Rio. Bei den Olympischen Spielen 2016 wird es unter anderem für die Eröffnungs- und die Schlussfeier genutzt. Zum Stadion-Komplex gehört auch eine Volleyball-Halle, die ebenfalls eine der Wettkampfstätten bei den Spielen Rio 2016 ist. Das Stadion kann besichtigt werden, nur nicht an Spieltagen der Fußballclubs.

Text/Fotos/ (c) Michael Westerhoff

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