20. April 2024

Der Platz des Himmlischen Friedens

Er ist der größte befestigte Platz der Welt. Der Platz des Himmlichen Friedens (chinesisch: Tian’anmen) hat gigantische Ausmaße.

Fast so groß wie der Vatikanstaat oder das komplette Oktoberfest-Gelände. Die Ausmaße des Platzes sind enorm. Die Schönheit hält sich in Grenzen. Ganz viele graue Betonplatten und in der Mitte eine Säule mit der chinesischen Flagge. Mehr hat der Platz nicht zu bieten. Leben findet hier nicht statt. Keine Stände, keine Cafés, nichts.

Der Volkskongress am Platz des Himmlischen Friedens

Das ist die Konsequenz aus den Studentenunruhen 1989. Damals wurde ein Aufstand der Bevölkerung, die sich Freiheiten wie in der Sowjetunion erhoffte, brutal und blutig niedergeschlagen. Um weitere Ansammlungen dieser Art zu verhindern, hat die chinesische Regierung eine pragmatische Lösung gefunden: Der Platz wurde abgesperrt.

Das Tor des Himmlischen Friedens – Eingang zur Verbotenen Stadt

Heute gelangen Sie nur noch nach einer Personen- und einer Taschenkontrolle auf den Platz. Das Militär ist überall präsent. Nur nichts riskieren. Im Grunde knüpft die Regierung damit an die Tradition und die Geschichte an. Zu Zeiten des letzten Kaisers von China war der Platz komplett gesperrt. Erst 1911 wurde er für die Bevölkerung geöffnet. Bis 1989. Heute können Besucher zwar tagsüber über den Platz gehen, mit Einbruch der Dunkelheit wird er aber wieder gesperrt.

Am Platz befindet sich auch das Tor des Himmlischen Friedens (Bild oben im Dunkeln). Das ist mit dem Bild von Mao geschmückt, weil er von hier 1949 die Volksrepublik China ausrief. Das Tor ist gleichzeitig Eingang zur Verbotenen Stadt.

Peking im Colorfulcities-Video:

Auf dem Platz finden eine Million Menschen Platz. Hier feierte beispielsweise Mao Zedong seine Amtseinführung und den Sieg der Kommunistischen Partei. Direkt am Platz befindet sich die Verbotene Stadt, die „Große Halle des Volkes“, in der der alljährliche Volkskongress, also die Versammlung der KP-Mitglieder aus ganz China, stattfindet, das Mao-Mausoleum und das chinesische Nationalmuseum.

Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff

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