24. April 2024

Karl Mauch – der unbekannte deutsche Entdecker

In Deutschland kennt kaum jemand seinen Namen, in Simbabwe wird er verehrt. Karl Auch. Deutscher Afrikareisender aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg.

Mein afrikanischer Führer durch die Ruinenstadt Great Zimbabwe schwärmt in höchsten Tönen von einem Deutschen. Von Karl Mauch. „Mauch hat mich dazu bewegt, afrikanische und europäische Geschichte zu studieren“, erzählt der junge Mann aus Simbabwe während er mir die UNESCO-Welterbe-Stätte zeigt.

Gedenken an Mauch im Museum in Great Zimbabwe

„1871 – Carl Mauch war der erste Europäer, der Great Zimbabwe gesehen und davon berichtet hat“, steht auf einer Tafel im Museum der Ruinenstadt. Mauch kennt hier jeder. Bei uns hat dagegen kaum jemand was von ihm gehört. Wie konnte das passieren?

Die Geschichte von Karl Auch ist eine des Scheiterns. Als unehelicher Sohn geboren, ergatterte er später eine Stelle als Hilfslehrer im Allgäu. Seine wahre Passion sah er aber in der Erforschung der Pflanzenwelt Afrikas. So reiste er 1865 nach Durban in Südafrika und erforschte die Region auf mehreren Wanderungen. Seine Berichte fanden großen Anklang in Großbritannien und in Südafrika, aber nicht in Deutschland. In Italien und Großbritannien wurde er bereits in den 1870er-Jahren für seine Leistungen ausgezeichnet.

Great Zimbabwe im Colorfulcities-Video:

Trotz seiner Reiseberichte und seiner Forschungen konnte er in Deutschland keine wissenschaftliche Anstellung finden. So schlug er sich als Mitarbeiter einer Zementfabrik durch, wohnte in einem kleinen möblierten Zimmer im Bahnhofsgebäude in Blaubeuren. Hier stürzte er 1871 – vermutlich in angetrunkenem Zustand aus dem Fenster und verstarb im Alter von gerade mal 37 Jahren.

Geblieben ist seine Entdeckung von Great Zimbabwe. Einer Ruinenstadt, die vom 11. bis zum 15. Jahrhundert existierte und in der afrikanische Könige mit bis zu 18.000 Menschen lebten. Der deutsche Forscher schrieb die Stätte fälschlicherweise König Salomon und Israel zu. Auch wenn das nicht stimmte: Seine Entdeckung bleibt. Nach Mauch ist der Mauchsberg bei Lydenburg in Südafrika benannt. Heute trägt zudem eine Schule in seiner Geburtsstadt Stetten in Baden-Württemberg seinen Namen.

Text/Video/Fotos (c) Michael Westerhoff

Kommentar verfassen